Von: mk
Trient – Ein 28-jähriger Waldarbeiter aus Moldawien ist am 19. November in der der Nähe Trentiner Gemeinde Sagron Mis tot aufgefunden worden. Offenbar war der Mann bei einem Arbeitsunfall ums Leben gekommen. Weil er schwarz angestellt war, soll sein Arbeitgeber die Leiche kurzerhand verfrachtet haben, um einen Zusammenhang zwischen dem tödlichen Unfall und seiner Firma zu verschleiern, berichtet Alto Adige online.
Gleich beim ersten Lokalaugenschein sind den Carabinieri von Primiero San Martino di Castrozza und von Imer Unstimmigkeiten aufgefallen. Zunächst einmal passten die tödlichen Verletzungen nicht zur Umgebung, wo die Ordnungshüter den Leichnam vorfanden. Dort hatten offensichtlich keine Waldarbeiten stattgefunden. Auch Steinschlaggefahr herrschte in der Gegend nicht vor.
Durch die gleichzeitige Einvernahme mehrerer Zeugen fanden die Ermittler heraus, dass sich das tödliche Unglück ursprünglich an einem anderen Ort zugetragen hat. Demnach soll der Waldarbeiter am 19. November bei der Holzabfuhr von einem Metallseil getroffen worden sein, sodass er über zehn Meter abstürzte. Der darauffolgende Schädelbasisbruch erwies sich als tödlich.
Sofort verständigten die Arbeiter den Inhaber der Firma aus dem Belluno. Dieser soll laut Rekonstruktion der Carabinieri sofort zur Unfallstelle geeilt sein. Ohne den Zustand des Waldarbeiters weiter zu überprüfen, soll der Unternehmer den leblosen Körper des Waldarbeiters in dessen Auto getragen und mit der Hilfe einer zweiten Person 600 Meter weiter entfernt in der Nähe eines Abhangs verfrachtet haben.
An der Stelle, wo das Stahlseil den Arbeiter getroffen hatte, entdeckten die Spurensicherer eine Kappe, die laut Aussagen der Familienangehörigen dem Waldarbeiter gehörte. Auch Blutspuren wurden sichergestellt.
Dem Unternehmer wurde von den Carabinieri hingegen wegen fahrlässiger Tötung, wegen Verletzung der Normen zur Arbeitssicherheit und wegen Prozessbetrugs angezeigt.