Vorbereitung der Region um Phlegräische Felder

Über 260 Millionen Euro für Schutz vor dem Supervulkan

Sonntag, 17. November 2024 | 08:05 Uhr

Von: Ivd

Neapel – Aufgrund wiederholter Erdbeben um die Phlegräischen Felder hat die italienische Regierung beschlossen, über 260 Millionen Euro in den Schutz vor einem möglichen Ausbruch des Supervulkans zu investieren. Das Geld soll in den kommenden drei Jahren für den Schutz der Bevölkerung und die Sicherung wichtiger Infrastrukturen in der Region fließen, insbesondere für Schulen, die Wasserversorgung und den Hafen der Küstenstadt Pozzuoli, wie die Regierung in Rom bekannt gab.

Die Phlegräischen Felder zählen zu den aktivsten und gefährlichsten Vulkanregionen der Welt. Seit dem heftigsten Erdbeben der letzten 40 Jahre in der Region im Mai 2024, ist die Sorge um einen Ausbruch besonders groß. Die Erde bebte damals mit einer Stärke von 4,4 und alarmierte sofort zahlreiche Experten, die vor einem möglichen Ausbruch warnten. Infolge trat das sogenannte ‚Campi-Flegrei‘-Dekret zum Schutz der Bevölkerung in Kraft. Eine große angelegte Übung im Sommer blieb größtenteils teilnahmslos.

Evakuierungspläne und Alarmstufe Gelb

Bereits seit elf Jahren steht die Region unter Alarmstufe Gelb – eine Warnung, die die Bevölkerung zur ständigen Vorsicht aufruft. In der roten Zone, direkt um den Vulkan, die insbesondere die Stadt Pozzuoli einschließt, leben rund eine halbe Million Menschen, die es im Notfall kurzfristig zu evakuieren gilt. Weitere 800.000 Menschen leben in der sogenannten gelben Zone, die die Metropole Neapel einschließt. Auch diese Menschen müssten zu einem späteren Zeitpunkt evakuiert werden.

ANSA/ CIRO FUSCO

Region verzeichnet Tourismusrekorde

Während sich die Erde im Epizentrum des Vulkans doppelt so schnell hebt wie gewöhnlich, pilgern nur 39 Kilometer weiter täglich Zehntausende Menschen in die antike Stadt Pompeji. Vier Millionen Besucher, etwa 45.000 pro Tag, haben sich die Stätte in diesem Sommer angesehen – so viele wie noch nie. Doch damit soll in Zukunft Schluss sein: Experten warnen vor dem Verlust des Kulturerbes und einer zu hohen Besucherzahl im Falle eines Erdbebens oder eines Vulkanausbruchs. Ab Freitag dürfen daher nur noch 20.000 Besucher pro Tag in die Ruinenstadt.

Mit den millionenschweren Investitionen in die Sicherheit und den geplanten Zugangsbeschränkungen will Italien die Bevölkerung und Besucher vor den unberechenbaren Launen der vulkanischen Natur schützen und gleichzeitig das historische Erbe der Region bewahren. Ob diese Vorhaben gelingen, wird die Zeit zeigen.

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