Mehr als 2.000 No Vax gegen den Pass und für Putin – VIDEO

Überraschung: Green Pass- und Impfgegner demonstrieren in Mailand

Montag, 28. November 2022 | 08:05 Uhr

Von: ka

Mailand – Obwohl es im Gegensatz zum vergangenen Jahr keine Pflicht zum Grünen Pass mehr gibt und Impfgegner keine Einschränkungen mehr fürchten müssen, demonstrierten am Samstag immerhin mehr als 2.000 Impfgegner gegen den Green Pass.

Auf die Frage, warum sie trotz der fehlenden Restriktionen weiterhin demonstrieren würden, antworteten mehrere Kundgebungsteilnehmer, dass „die Verschwörung nicht vorbei sei und der Grüne Pass jederzeit erneut aus der Schublade hervorgeholt“ werden könne. Laut Ansicht vieler Demonstranten sei selbst die neue Regierungschefin „Giorgia Meloni eine Vertreterin der neuen Weltordnung“. Die eigentliche Herausforderung der Green Pass- und Impfgegner besteht jedoch darin, „sich der Existenz der Außerirdischen bewusst zu werden, indem gelernt wird, sie zu erkennen“.

YouTube/Fanpage.it

Zur Überraschung vieler kehren die „No Green pass“-Demonstranten auf die Straßen zurück. Trotz des Auslaufens der restriktivsten Maßnahmen zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie zogen am Samstagnachmittag immerhin mehr als 2.000 Kundgebungsteilnehmer durch die Straßen Mailands, um gegen die Impfung und die Gesundheitspolitik der italienischen Regierungen der letzten beiden Jahre zu demonstrieren. Mit der russischen Invasion in die Ukraine und dem Thema Frieden bekamen die Green Pass- und Impfgegner, von denen viele offen Russland und Putin unterstützen, ein weiteres Zugpferd. Organisiert wurde die Kundgebung vom neu geschaffenen „Coordinamento Lombardia oltre il Green Pass“, das aus der „No Green Pass“-Bewegung des vergangenen Jahres hervorgegangen war.

Journalisten von Fanpage.it, die bereits die No Vax-Demonstrationen des vergangenen Jahres beobachtet hatten und am Samstagnachmittag auch die Mailänder Kundgebung begleiteten, bemerkten, dass es sich bei den Kundgebungsteilnehmern um den harten Kern der Impfgegner und Coronaleugner handelt.

Eines der Hauptkennzeichen dieses harten Kerns ist, dass er den unglaublichsten Verschwörungstheorien anhängt. Als die Demonstranten den Piazzale Cadorna passierten, fuhr ein Rettungswagen vorbei, wobei die Sirenen die Chöre der No Vax-Demonstranten kurzzeitig übertönten und damit „störten“. Gegenüber dem Onlinemedium Fanpage.it versicherten einige Demonstranten, dass das Ambulanzfahrzeug nicht zufällig vorbeigekommen wäre. „Wenn wir demonstrieren, ist immer ein Krankenwagen da. Das ist nicht Zufall, sondern deren Strategie“, meinten einige Kundgebungsteilnehmer.

Aber das war noch nicht alles. Sie fügten hinzu, dass „die Verschwörung nicht vorbei sei und der Grüne Pass jederzeit erneut aus der Schublade hervorgeholt“ werden könne. „Die Verschwörung geht weiter und wir müssen gegen die Agenda rebellieren“, so ein Demonstrant.

Laut vielen Kundgebungsteilnehmern soll diese angeblich vorhandene Agenda der Regierung auch Einschränkungen vorsehen, die das Wohnen betreffen. „Am 14. Dezember werden sie verkünden, dass man eine Wohnung oder ein Haus, das nicht den ökologischen Standards entspricht, weder vermieten noch verkaufen darf. Es sind Maßnahmen, die allein dem Zweck dienen, die Bürger zu drangsalieren“, berichteten einige Green Pass- und Impfgegner, die in Mailand auf die Straße gingen.

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Den Demonstranten zufolge sei auch die neue Premierministerin Teil dieser Verschwörung. „Da sie Mitglied von Aspen ist auch Giorgia Meloni eine von der neuen Weltordnung eingesetzte Marionette“, so der Tenor einiger Demonstranten. Das Aspen Institute, das nach eigener Darstellung eine „überparteiliche, private und nicht kommerzielle Denkfabrik ist, die die schwierigsten Fragen der aktuellen Politik untersucht“ und sich dabei an Entscheidungsträger sowohl aus der Wirtschaft, Politik als auch aus der Wissenschaft wendet, gilt unter harten Verschwörungstheoretikern als eines der „Entscheidungszentren der neuen Weltordnung“.

Aber die Anhänger des „Coordinamento Lombardia oltre il Green Pass“ gingen natürlich auch auf der Straße, um gegen den Krieg in der Ukraine und gegen Waffenlieferungen zu demonstrieren. „Es ist offensichtlich, dass, wenn man sich angesichts eines Krieges dafür entscheidet, die Waffenlieferungen zu erhöhen, eine Eskalation will, um den Krieg auszuweiten“, so die verquere Weltsicht der Demonstrationsteilnehmer, die der Ukraine ein Recht auf Verteidigung absprechen und behaupteten, dass Putins Russland für sie der „am wenigsten schlimme“ Totalitarismus sei.

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All diese „weltpolitischen Probleme“ erscheinen jedoch eher provinziell im Vergleich zu den globalen Themen, die auf einigen der Flugblätter zu finden sind, die während des Marsches durch die Mailänder Straßen verteilt wurden. „Die Wahrheit hinter der Weltregierung: Lasst uns der Existenz der Außerirdischen bewusst werden, indem wir lernen, sie zu erkennen“.

Dieses Flugblatt ließ die Journalisten, die die Demo begleiteten und dabei einige Teilnehmer interviewten, sprachlos zurück.