Von: mk
Trient – Ein 19-Jähriger ist von der Polizei angezeigt worden, nachdem er einem Kaufmann auf dem Trientner Weihnachtsmarkt zu Hilfe geeilt war. Der Händler litt offenbar an Unterkühlung, während der 19-Jährige die Rettungskette in Gang setzte. Das Problem daran: Der junge Mann gab sich als Krankenpfleger aus, obwohl er überhaupt keiner war.
Der 19-Jährige bulgarischer Abstammung, der im Trentino bereits seit Jahren lebt, tauchte auf dem Christkindlmarkt in voller Montur auf. Er trat als vermeintlicher Krankenpfleger auf, der für die Sicherheit und das Wohlbefinden der Besucher auf dem Christkindlmarkt zuständig ist. Insgesamt soll er zwei Rettungsvereine angeheuert haben.
Zum ersten „Einsatz“ kam es, als ein Kaufmann unter vermeintlicher Unterkühlung litt. Der angebliche Krankenpfleger versuchte zunächst auf unbeholfene Art, den Puls des Händlers zu messen. Anschließend verständigte der mutmaßliche Hochstapler die echten Rettungskräfte und füllte gleichzeitig das Interventionsformular mit den Gesundheitsdaten des Patienten aus.
Der Kaufman fühlte sich jedoch bald wieder besser und lehnte weitere ärztliche Hilfe ab. Zuletzt wies der 19-Jährige noch die beiden Rettungsmannschaften an, zu einem Blaulichteinsatz auf der Umfahrungsstraße auszurücken.
Auf einer App, die sich in Wahrheit als fiktiv herausstellte, sei ihm mitgeteilt worden, dass sich dort ein Unfall ereignet habe. Als die Einsatzkräfte vor Ort waren, stellte sich heraus, dass nichts dergleichen vorgefallen war.
Der Trientner Polizei gelang es, den 19-Jährigen am Freitag zu identifizieren. Er wurde wegen missbräuchlicher Berufsausübung, der widerrechtlichen Aneignung von Berufstiteln und wegen Betrugs angezeigt. Der junge Mann ist den Ordnungshütern bekannt. Er soll bereits in der Vergangenheit, sich als Vertreter frei erfundener Berufsbilder ausgegeben haben, um damit zu prahlen.