Von: ka
Genua – Die italienische Hafenstadt Genua ist Schauplatz eines unglaublichen Geldfundes, der seine Finder – zumindest bisher – nicht glücklich machen kann. Als zwei Schwestern nach dem Tod ihres Vaters den Keller ihres Großvaters ausräumten, entdeckten sie große Bündel voller alter Lirescheine.
Als sie das Geld zählten, stellten sie fest, dass ihr Großvater im Keller nicht weniger als 158 Millionen Lire – umgerechnet rund 81.600 Euro – gebunkert hatte. Als sie sich an die italienische Notenbank Bankitalia wandten, war ihre Enttäuschung jedoch groß. Da seit der Einführung des Euro mehr als zehn Jahre vergangen seien, so die Notenbank, sei es nicht mehr möglich, die Ersparnisse ihres Großvaters in Euro umzutauschen. Die beiden Schwestern wollen sich mit ihrem Schicksal, nur mehr wertlose Geldscheine zu besitzen, aber nicht abfinden und überlegen sich, dem Staatspräsidenten einen Brief zu schreiben. „Wir hoffen, dass etwas getan werden kann“, so die beiden Frauen.
Die unglaubliche Geschichte begann vor mehr als 20 Jahren, als der Großvater der beiden Schwestern plötzlich und unerwartet starb. Ihr Vater beschloss, die Wohnung abzulösen und sie zu vermieten. „Zusammen mit unserem Vater räumten wir Opas Wohnung aus und brachten seine ganzen Sachen – darunter Koffer, Kisten und eine alte Kommode – in den Keller“, so die beiden Schwestern gegenüber dem italienischen Onlinemedium Adnkronos.
Vor einem Jahr erlag auch ihr Vater einer kurzen, aber schweren Krankheit. Seine beiden Töchter, die die Wohnung von ihrem Vater erbten, fällten die Entscheidung, sie zum Kauf anzubieten. Zu diesem Zweck kamen sie überein, auch den zur Wohnung gehörenden Keller, der bis dahin zwei Jahrzehnte lang „unberührt“ geblieben war, auszuräumen. Als sie die Kommode, die Kisten und die alten Koffer genauer in Augenschein nahmen, kamen zwischen Fotos, Erinnerungen und altem Gerümpel große Bündel voller alter Lirescheine zum Vorschein.
„Als wir die Kisten leerten, den alten Wein herausnahmen und nach und nach die ganzen alten Sachen, die unserem Großvater gehört hatten, nach draußen brachten, sah ich irgendwann, dass meine Schwester einen sehr seltsamen Gesichtsausdruck hatte“, berichtet eine der beiden Frauen.
Je länger sie suchten, desto mehr Geldbündel entdeckten sie. Das Zählen des Geldes, das zu Paketen von zu je zehn Millionen Lire aufgeteilt war, nahm nicht wenig Zeit in Anspruch. Nach dem Ende diese „Arbeit“ stand fest, dass im Keller nicht weniger als 1.436 Banknoten zu 100.000 Lire und 88 Banknoten zu 50.000 Lire – insgesamt 158 Millionen Lire – versteckt waren. Als sie sich an die italienische Notenbank Bankitalia wandten, war ihre Enttäuschung jedoch groß. Da seit der Einführung des Euro mehr als zehn Jahre vergangen seien, so die Notenbank, sei es nicht mehr möglich, die Ersparnisse ihres Großvaters in Euro umzutauschen.
Die beiden Schwestern wollen sich mit ihrem Schicksal, nur mehr wertlose Geldscheine zu besitzen, aber nicht abfinden und überlegen sich dem Präsidenten der Republik, Sergio Mattarella, und dem Gouverneur der Bankitalia, Fabio Panetta, einen Brief zu schreiben. „Ich möchte sie und jeden, der etwas tun kann, bitten, seine Hand aufs Herz zu legen, denn die Notenbanken vieler europäischen Nationen tauschen weiterhin alte Geldscheine um, die vielleicht zufällig gefunden werden. Für viele Familien, die sich in der gleichen Lage wie ich und meine Schwester befinden, wäre es eine große Hilfe. Viele Großeltern und Eltern haben ein Leben lang gespart. Es wäre nicht in ihrem Sinne, dass ihre Opfer umsonst gewesen sind. Ich hoffe wirklich, dass etwas getan werden kann“, meinen die beiden Schwestern.
Rückblickend wäre es natürlich besser gewesen, wenn sich der Vater und seine Töchter die Koffer, Kisten und Kommoden des Großvaters genauer angeschaut hätten, aber im Nachhinein besitzt jeder das Talent, immer die richtigen Entscheidungen zu treffen. Die beste und in einer Familie vielleicht „nachhaltigste“ Methode wäre natürlich gewesen, wenn der Großvater seine Nachkommen rechtzeitig in die Existenz seines Geldverstecks eingeweiht hätte.