Von: ka
Passo Tre Croci – Die Straße zum Passo Tre Croci – ein 1809 Meter hoher Dolomitenpass, der Cortina d’Ampezzo mit der Straße zwischen Auronzo di Cadore und Toblach verbindet – war Schauplatz einer unglaublichen „Verfolgungsjagd“. Ein Autofahrer, der in der Nacht auf der Passstraße unterwegs war, traf plötzlich auf eine vierköpfige Gruppe von Wölfen.
Die Wölfe ergriffen sofort die Flucht. Aufgrund der senkrechten, glatten und hohen Schneewände an beiden Seiten der Straße gelang es den aufgeschreckten Raubtieren allerdings nicht, die Fahrspur zu verlassen und seitlich in den Wald zu flüchten. Mit einer Geschwindigkeit von mindestens 50 Kilometer pro Stunde verfolgte der Lenker die flüchtenden Wölfe, die verzweifelt versuchten, die wenigen Lücken in den Schneewänden für einen rettenden Sprung in den Wald zu nutzen. Zwei der vier Wölfe fanden bald niedrigere Stellen in der Wand und konnten sich zwischen den Bäumen in Sicherheit bringen. Die beiden anderen Tiere hingegen kamen in den „Genuss“ eines kilometerlangen Rennens.
Während er die Raubtiere von seinem Auto aus filmte, freute sich der Lenker, bei dem es sich vermutlich um einen Bauer aus der Umgebung handelt, endlich den Beweis für das Vorhandensein der Wölfe im Tal erbracht zu haben. „Ich wusste, dass es Wölfe gibt. Sie hatten mir auf der Alm die Kühe gefressen. Man musste aber still sein, weil es Personen gibt, die es vorziehen, darüber zu schweigen. Jetzt kann man aber nicht mehr so tun, als ob es sie nicht gäbe. Das sind italienische Wölfe“, so der Autolenker.
Minutenlang „verfolgt“ der Fahrer mit seinem Auto die Wölfe. „Sie geben keinen Millimeter nach. Sie rennen wie die Bestien“, so der Lenker, der während des Filmens die Tiere genau beschrieb und meinte, dass es sich bei den Raubtieren um erwachsene Weibchen handle.
Das in den sozialen Netzwerken veröffentlichte Video erregte auch die Aufmerksamkeit der Tierschutzvereinigung „100×100 animalisti“. Die Tierschützer kritisierten das Verhalten des Autolenkers und beschuldigten ihn, „die armen Wölfe bis zur Erschöpfung gehetzt und sie auf diese Art und Weise terrorisiert“ zu haben.
„Es ist eine weitere Schande, über die nicht hinweggesehen werden darf“, so die Tierschützer.