Von: ka
Milito di Napoli – Der für den Arbeitsschutz zuständigen Einheit der Carabinieri gelang es in Zusammenarbeit mit dem Arbeitsinspektorat, einen schier unglaublichen Fall von Schwarzarbeit aufzudecken. Bei einer Kontrolle, die eigentlich einer Mensa gegolten hatte, entdeckten die Beamten eine ganze „schwarze Fabrik“, in der die Arbeiter wie Sklaven ausgebeutet wurden. Um nicht die Aufmerksamkeit der Ordnungskräfte zu erregen, waren die insgesamt 43 Arbeiter gezwungen, in einer Halle, die weder Fenster noch Toiletten besaß, zu arbeiten. Für den „Inhaber“ der „Fabrik“ klickten die Handschellen.
Die Carabinieri waren eigentlich gekommen, um in Milito di Napoli – eine Kleinstadt in der Nähe von Neapel – den Zustand einer Mensa zu kontrollieren. Zu ihrem Erstaunen existierte die Mensa gar nicht. Stattdessen hoben die Carabinieribeamten eine ganze „schwarze Fabrik“ aus. Im vorderen Teil des kontrollierten Gebäudes befand sich eine erste, ganz legal errichtete Werkstatt, in der 35 Arbeiter damit beschäftigt waren, verschiedene Leder zu Mode- und Bekleidungsartikeln zu verarbeiten. Bereits in diesem Teil trafen die Beamten auf Schwarzarbeit. Von den 35 „offiziellen“ Arbeitern wiesen 14 kein reguläres Beschäftigungsverhältnis auf.
43 operai, finanche donna incinta, nascoste da imprenditore di Melito di Napoli in un caveau trasformato in un letamaio. Lavoro nero e sommerso che niente può giustificare. Vergogna nazionale!@articoloUnoMDP @Arturo_Scotto @MichelaRostan @cgilnazionale pic.twitter.com/rc4JSAmaOR
— Rosario Muto (@rosario_muto) November 16, 2019
Aber das, was die dann fanden, schlug dem Fass den Boden aus. Weiter hinten stießen die Carabinieri der für den Arbeitsschutz zuständigen Einheit und die Beamten des Arbeitsinspektorats auf eine gepanzerte Tür, hinter der die eigentliche „Fabrik“ versteckt war. In der „Fabrikhalle“, die von außen schwerlich als solche zu erkennen war und die weder Fenster noch Toiletten besaß, waren die 43 allesamt illegal beschäftigten Arbeiter dazu gezwungen, in Turnusse zu sechs Stunden eingeteilt, für bekannte Modemarken Leder zu Bekleidungsstücken zu vernähen.
Während die Arbeiter – unter ihnen befanden sich auch eine schwangere Frau sowie zwei Minderjährige – unter den menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen litten, gehörten die Maschinen zu den modernsten Geräten, die der Markt zu bieten hat. Insgesamt wurden in der „Fabrik“ von den Carabinieri Lederverarbeitungsmaschinen und andere Gerätschaften im Wert von zweieinhalb Millionen Euro beschlagnahmt.
Der Inhaber der Fabrik wurde wegen Ausbeutung, Freiheitsberaubung und illegaler Arbeitsvermittlung verhaftet. Zudem wurde ihm wegen Missachtung elementarer, die Arbeitssicherheit und die hygienisch-sanitären Einrichtungen betreffenden Bestimmungen eine Rekordstrafe von 600.000 Euro ausgestellt. Später wurde dem Mann, der zugab, „einen Fehler gemacht zu haben“, der Hausarrest zugebilligt.
Melito, fabbrica in nero: arrestato imprenditore
#MELITO, CARABINIERI APRONO UN CAVEAU: TROVANO 43 ITALIANI RIDOTTI COME SCHIAVI. ARRESTATO IMPRENDITORELeggi —->>> https://www.teleclubitalia.it/178668/melito-blitz-in-una-fabbrica-43-operai-segretati-in-un-caveau-arrestato-imprenditore/
Pubblicato da Tele Club Italia su Sabato 16 novembre 2019
Leider handelt es sich bei der „schwarzen Fabrik“ um keinen Einzelfall. Im Norden von Neapel – so Experten – gäbe es eine Vielzahl von kleineren, meist in der Bekleidungsbranche tätigen Firmen, die teils oder fast ganz illegal arbeiten würden. Für die großen Modemarken sei dies ein bequemer Zustand, weil die „schwarzen Fabriken“ für sie zu sehr niedrigen Preisen für die Kunden teure Produkte herstellen würden.