Von: ka
Rom – Einige harte Impfgegner und Coronaleugner, die der ständigen Tests überdrüssig sind, nutzen seit geraumer Zeit einen perfiden Trick, um trotzdem die Vorzüge des Grünen Passes genießen zu können. Es genügt, im Darknet oder auf einschlägigen Telegram-Kanälen nach angebotenen echten Grünen Pässen zu suchen und sie auf das eigene Smartphone herunterzuladen. Auch wenn in den vergangenen Wochen von der Polizei Dutzende Internetkanäle gesperrt wurden, erfreut sich bei Impfgegnern das illegale Herunterladen von Pässen weiterhin großer Beliebtheit.
Wie eine Recherche von Journalisten des Onlinemediums „Open“ ergab, zirkulieren im Darknet und in von Impfgegnern genutzten Telegram-Chats weiterhin mehr als 1.000 echte Grüne Pässe, die von der App „Verifica C19“ als gültig erkannt werden. Experten zufolge wurden von Impfgegnern im Netz wahre „Archive“ von gültigen, zu italienischen Staatsbürgern gehörenden Digitalen Covid-Zertifikaten der EU eingerichtet, aus denen sich die Impfgegner gegen einen Preis von mehreren 100 Euro einen zum eigenen Alter und Geschlecht passenden Pass herunterladen können.
Das Onlinemedium „Open“ gehört zu jenen Medien, die in den letzten Wochen mehrmals auf das Problem der im Netz frei zirkulierenden Grünen Pässe hinwies. Eine Recherche von Journalisten von „Open“ ergab, dass sich im Darknet und auf einschlägigen Telegram-Kanälen immer noch mehr als 1.000 echte Grüne Pässe befinden, die von der App „Verifica C19“ auch als gültig erkannt werden. Es handelt sich um regelrechte „Archive“ von zu italienischen Staatsbürgern gehörenden Pässen.
Mutmaßungen zufolge wurden die Pässe im Laufe der letzten Wochen von Impfgegnern auf verschiedenste Art und Weise gesammelt und zu „Archiven“ zusammengefasst, um sie anderen Impfgegnern, die sich auf diese betrügerische Art und Weise einen Impfpass besorgen wollen, zur Verfügung stellen zu können. Aus diesen „Pass-Archiven“ können sich die Impfgegner – natürlich nur gegen einen hohen Preis – einen zum eigenen Alter und Geschlecht passenden Pass heraussuchen und herunterladen.
Laut dem Softwareentwickler und Elektronikingenieur Federico Fuga dürften die digitalen Covid-Zertifikate der EU aus verschiedenen Quellen stammen. Kurz nach der Einführung des Grünen Passes wurden viele an Zertifikate gebundene QR Codes in den sozialen Netzwerken geteilt. Sie könnten von Unbefugten „eingesammelt“ worden sein. Außerdem könnten Pässe in Lokalen registriert oder über eine geklonte Version der App „Verifica C19“ gestohlen worden sein. Mittels bestimmter Apps oder Programme ist es dann ein Leichtes, diese Codes in gültige QR Codes von Grünen Pässen umzuwandeln.
Da in Italien nur selten und dann meist nur bei augenscheinlichem Schwindel – beispielweise, wenn Alter und Geschlecht der Person nicht zum vorgezeigten Zertifikat passen – die Angaben des Grünen Passes mit den Ausweispapieren verglichen werden, fliegt der Betrug fast nie auf. In der Tat ist es gemäß dem am 10. August 2021 veröffentlichten Rundschreiben des Innenministeriums Aufgabe der Polizei, die Ausweispapiere zu überprüfen. In Österreich hingegen muss derjenige, der den Grünen Pass kontrolliert, auch nach den Ausweispapieren fragen. Nur wenn es offensichtlich ist, dass die persönlichen Daten auf dem Grünen Pass nicht mit denen der Person, die den Pass vorlegt, übereinstimmen, dürfen auch italienische Gastronomen und Baristen nach den Ausweispapieren verlangen.
In der Praxis genügt es also, wenn sich Betrüger einen Pass aussuchen, der zum eigenen Alter und Geschlecht passt. Journalisten des Onlinemediums „Open“ machten eine Probe aufs Exempel und verschafften sich mit aus dem Darknet und aus Telegram-Chats heruntergeladenen Pässen freien Zugang zu mehreren Bars und Restaurants. In allen Fällen wurden die Grünen Pässe auch von der neuesten Version der App „Verifica C19“ als gültig erkannt.
Einer Überprüfung durch die Ordnungskräfte würden diese Zertifikate natürlich nicht standhalten. Auch Arbeitgebern, die dazu verpflichtet sind, regelmäßig die Gültigkeit der Grünen Pässe ihrer Angestellten zu kontrollieren, würde aufgrund der Kenntnis der Identität ihrer Mitarbeiter der Betrug früher oder später auffallen.
Paolo De Rosa, der als Technischer Direktor der Abteilung für digitale Transformation der römischen Regierung auch für die App „Verifica C19“ verantwortlich ist, teilte auf Anfrage mit, dass die neueste Version der App eine Zertifikatssperrliste enthalten wird, die es erlauben wird, diese im Umlauf gebrachten und gültigen Grünen Pässe zu blockieren. Wie ihre letzten Ermittlungserfolge zeigen, tragen auch die Polizei und die Staatsanwaltschaft ihren Teil dazu bei, diesen Betrügereien ein Ende zu setzen.
SETTIMANA DECISIVA PER IL SUPER GREEN PASS E LA STRETTA SUI TAMPONI
SETTIMANA DECISIVA PER IL SUPER GREEN PASS E LA STRETTA SUI TAMPONIIl Governo studia una nuova stretta per contenere i contagi. Tra domani e martedì il confronto con le Regioni. Le ipotesi: super green pass a vaccinati e guariti, tamponi validi solo per andare al lavoro.Serena Mautone per il Tg3 delle 12 del 21 novembre 2021
Posted by Tg3 on Sunday, November 21, 2021
Für Betrüger „eignen“ sich die gefälschten Pässe also „nur“ für die Freizeit. Bei der Straftat der Vortäuschung einer anderen Identität handelt es sich übrigens keinesfalls um ein Kavaliersdelikt. Im Falle einer Verurteilung kann sich der Angeklagte eine Haftstrafe von bis zu einem Jahr einhandeln. Verglichen mit den rechtlichen Konsequenzen, wenn der Schwindel auffliegt, dürfte für den betrügerischen Impfgegner der „Gewinn“, über einen echten, aber nicht ihm gehörenden Pass zu verfügen, also eigentlich recht überschaubar sein.