Von: ka
Monterotondo/Rom – Die kranke Fantasie mancher Männer, die mit allen Mitteln ihre Ex zurückgewinnen wollen, scheint, wie dieser krasse Fall aus der Ewigen Stadt beweist, schier grenzenlos zu sein. Ausgerechnet am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen nahmen die Carabinieri von Rom einen 44-jährigen Mann aus Rom fest, der angeblich seine Ex vor einem „unbekannten Stalker“ schützen wollte. Schade nur, dass dieser Stalker niemand anders als der 44-Jährige selbst war. In der Hoffnung, so das zerbrochene Verhältnis zum Opfer wieder kitten zu können, wollte er sie vom „Stalker“ befreien und so vor seiner Ex als „Held“ und „Retter“ dastehen.
Der Leidensweg des Opfers, einer 41-jährigen Römerin, begann im Oktober, nachdem sie den 44-Jährigen verlassen hatte. Immer wieder erhielt sie von einem Unbekannten E-Mails mit Beschimpfungen und Bedrohungen. Außerdem drang der „unbekannte Stalker“ einmal in ihre Wohnung ein und zerstörte mittels Säure ihre Unterwäsche und beschädigte die Stöckel ihrer Schuhe. Zutiefst verängstigt erstattete die 41-Jährige bei den Carabinieri Anzeige. Auch ihr Ex, der 44-jährige Römer, der eigentlich niemand anders als der eigentliche Übeltäter war, bot sich ihr an, Jagd nach dem „unbekannten Stalker“ zu machen.
Die Geschichte nahm erst eine Wende, als der „unbekannte Stalker“ in der Nacht des 22. November den Fehler beging, auf den Schönheitssalon der 41-Jährigen in Monterotondo bei Rom einen Brandanschlag zu verüben. Der 44-Jährige wurde von einer Überwachungskamera gefilmt, wie er mit einer brennbaren Flüssigkeit das Rollgitter des Geschäfts seiner Ex in Brand steckte. Dank der Aufnahmen der Kamera konnte der Stalker als der 44-jährige Ex der 41-jährigen Römerin identifiziert werden. Zudem fanden die Ermittler in seinem Auto einen Benzinkanister, mit dem vermutlich das Schadfeuer entzündet worden war.
Auf Anordnung des Untersuchungsrichters wurde der Römer, der außerdem einen Waffenschein, eine Waffe zum Sportgebrauch und zwei Magazine mit Patronen besitzt, wegen Stalkings – laut italienischem und deutschem Strafrecht „das beabsichtigte und wiederholte Verfolgen und Belästigen eines Menschen, sodass dessen Sicherheit bedroht und er in seiner Lebensgestaltung schwerwiegend beeinträchtigt wird“ – von den Carabinieri festgenommen. Aus seinem hinterlistigen Plan, so wieder an seine Ex heranzukommen, wurde damit nichts.
Dieser besonders krasse Fall von Nachstellung einer Verflossenen schlug am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen hohe Wellen. Viele Italiener schüttelten angesichts des Verhaltens des Mannes nur mehr den Kopf.