Von: ka
Villafranca di Verona – Villafranca bei Verona ist Schauplatz einer unglaublichen Geschichte. Da er glaubte, dass seine Ehefrau, die sich von ihm trennen wollte, mit einem Liebhaber verkehre, versteckte sich ein Mann im Kleiderschrank des ehelichen Schlafzimmers, um seine „untreue“ Frau in flagranti erwischen und ein dazu passendes Beweisfoto schießen zu können.
Der Schuss ging aber nach hinten los. Die Frau, die in Wirklichkeit keinen Liebhaber hatte, zeigte den Mann wegen dieses ´Vergehens und wegen weiterer anderer an. Zehn Monate nach der Tat wurde der Ehemann zu eineinhalb Jahren Haft auf Bewährung und zu einer Schadenersatzzahlung von 5.000 Euro verurteilt.
Wer erinnert sich nicht gerne an unterhaltsame Komödien im Fernsehen, in denen sich der Liebhaber vor dem Ehemann im Schrank versteckt. In der unglaublichen Geschichte, die sich in Villafranca bei Verona abspielte, war es genau umgekehrt. Da er davon überzeugt war, dass seine Ehefrau, die die Trennung eingereicht hatte, ihn mit einem anderen Mann betrügt, versteckte sich der Ehemann im Kleiderschrank des ehelichen Schlafzimmers. Sein Ziel war es, seine Frau auf frischer Tat zu überführen und ihre angebliche Untertreue mit einem Foto zu beweisen.
Als er hörte, wie die Frau das Schlafzimmer betrat, wartete er zunächst noch einige Minuten ab. Mit dem gezückten Smartphone sprang er dann plötzlich aus dem Schrank, um den Ehebruch fotografisch festhalten zu können. Es gab aber keinen Liebhaber. Der Mann fotografierte nur seine zutiefst erschrockene Frau, die lediglich ihre Unterwäsche trug. Die Frau, die eben erst müde von ihrer Arbeit heimgekommen war, war gerade dabei, sich umzuziehen.
Nach diesem schier unglaublichen Vorfall hatte die Ehefrau die „Eskapaden“ ihres Mannes endgültig satt und zeigte ihn bei den Carabinieri wegen Hausfriedensbruchs und wegen erlittener psychologischer Misshandlungen an. Ihrer Anzeige zufolge sei sie während der letzten Zeit ihres Zusammenlebens von ihrem Ehemann immer wieder beleidigt worden, wobei ihr Mann sie ständig bezichtigt habe, mit anderen Männern ein Doppelleben zu führen. In Wirklichkeit – so die Aussage der Frau – habe sie nur das Haus verlassen, um ihrer Arbeit nachzugehen. Dies sei auch an jenem 7. Januar der Fall gewesen, als sich ihr Mann im Schlafzimmerschrank versteckt habe, um seine „untreue“ Frau in flagranti beim Ehebruch zu ertappen.
Zudem habe er die Frau auch nach dem von ihr gestellten Trennungsantrag nicht in Ruhe gelassen. Trotz ihrer strikten Ablehnung habe er sich in im ehemaligen gemeinsamen Haus wohnlich „eingerichtet“ und sie sogar dazu gezwungen, auf dem Sofa zu schlafen. Während des wochenlangen erzwungenen Zusammenlebens habe sie außerdem die Mietkosten und alle sonstigen Ausgaben übernehmen müssen. „Er behandelte mich schlecht, spuckte mich an und beschuldigte mich ständig, mit anderen Männern zu verkehren und mich sogar zu prostituieren“, schilderte die Frau den Carabinieri ihren Leidensweg.
Mit der Anzeige endete für die Frau ein langer Albtraum. Ihr 55-jähriger Mann brasilianischer Herkunft hingegen musste sich einen neuen Schlafplatz suchen. Auf Anordnung des Ermittlungsrichters Luciano Gorra wurde ihm jeglicher Kontakt mit der Frau untersagt. Fast genau zehn Monate später erging das richterliche Urteil. Im Rahmen eines verkürzten Verfahrens wurde der 55-Jährige von der Richterin Livia Magri des Gerichts von Verona zu einem Jahr und sechs Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Zudem muss er seiner inzwischen ehemaligen Frau einen Schadenersatz von 5.000 Euro leisten.