Undisziplinierter Autofahrer „sammelt“ 175 Bußgeldbescheide

Unglaublich: Stadtpolizei beschlagnahmt 50.000 Euro teuren SUV

Freitag, 29. März 2024 | 08:05 Uhr

Von: ka

Florenz – Die Weltkulturstadt Florenz ist Schauplatz eines unglaublichen Vorfalls. Nachdem ein Autofahrer aufgrund seines undisziplinierten Verkehrsverhaltens im Laufe der letzten zehn Jahre 175 Bußgeldbescheide „gesammelt“ und die wenigsten von ihnen bezahlt hatte, beschlagnahmte die Stadtpolizei von Florenz seinen mehr als 50.000 Euro teuren SUV. Um seinen Volvo wieder steuern zu können, wird der Florentiner Autolenker erst seine gegenüber der Gemeinde angehäuften Schulden in Höhe von 30.000 Euro bezahlen müssen.

Rund zehn Jahre lang hatte sich der 60-jährige Florentiner keine Mühe gemacht, die Bußgeldbescheide zu bezahlen, die ihm für sein undiszipliniertes Verhalten ausgestellt worden waren. Alle Briefe der Stadtpolizei, die er für das Parken seines Fahrzeugs auf Gehwegen und im Kreuzungsbereich oder etwa für die Fahrt auf Vorzugsspuren erhalten hatte, hatte er jahrelang achtlos beiseitegelegt.

Auf diese Weise gelang es ihm, nicht weniger als insgesamt 175 Bußgeldbescheide im Wert von sage und schreibe 30.000 Euro anzusammeln. Wie die Stadtpolizei von Florenz mitteilt, wäre die Schadensumme rein von den Strafbescheiden her viel kleiner, aber da der 60-Jährige fast keine der Strafen bezahlt hatte, wuchs aufgrund des Verstreichens der Zahlungsfristen der „Berg“ der ausstehenden Summe auf diesen schier unglaublichen Betrag an.

In der Tat hatte der Florentiner im Laufe der Jahre der Gemeinde nur wenige Teilzahlungen in Höhe von einigen Dutzend Euro entrichtet. Während dieses Jahrzehnts hatte der 60 Jahre alte Mann mehrmals einen Neuwagen angeschafft, aber sein „Verkehrsverhalten“ hatte sich nie geändert. Da alle Mahnbriefe unbeantwortet und alle Inkassoversuche erfolglos geblieben waren, beschritt die Gemeinde den für solche Fälle vorgesehenen Dienstweg.

Polizia Municipale Firenze Reparto Rifredi

Nachdem es den Betroffenen benachrichtigt hatte, ließ das Finanzamt das letzte Fahrzeug des 60-Jährigen – einen mehr als 50.000 Euro teuren SUV der Marke Volvo – beschlagnahmen und die entsprechende Anordnung in den Fahrzeugschein des Volvos eintragen. Vom Besitzer kam aber weiterhin kein „Lebenszeichen“.

Vor zwei Tagen hielt im Viertel Rifredi von Florenz eine Streife der Stadtpolizei den Volvo des 60-Jährigen an, um das Fahrzeug zu kontrollieren. Bei der Überprüfung der verschiedenen Datenbanken fiel den Beamten auf, dass ein Pfändungsbeschluss vorlag. Der Fahrer wurde daraufhin samt dem Auto in die Büros der Behörde geleitet, wo die Polizei ihm für die Nutzung eines beschlagnahmten Fahrzeugs eine Ordnungsstrafe von 1.984 Euro auferlegte. In der Folge wurde der teure SUV beschlagnahmt und in die Verwahrstelle der Florentiner Stadtverwaltung gebracht.

Um seinen Volvo wieder steuern zu können, wird der Florentiner Autolenker erst seine gegenüber der Gemeinde angehäuften Schulden in Höhe von 30.000 Euro bezahlen müssen. Diese Florentiner „Posse“ dürfte auch für andere „zahlungsfaule“ Verkehrssünder eine Lehre sein. Die Florentiner Verkehrsverantwortlichen ließen sich zwar lange Zeit und der 60-Jährige dürfte sich bis zuletzt sogar fast sicher gewesen sein, ungestraft davonzukommen, aber letztendlich muss er dennoch zur Kenntnis nehmen, dass er entweder alle Schulden begleichen oder die Versteigerung seines Volvos mitansehen muss.