Von: ka
Frosinone – Die Kleinstadt Sora bei Frosinone in der mittelitalienischen Region Latium ist Schauplatz einer unglaublichen Geschichte.
Innerhalb von nur zehn Monaten ging ein 32-jähriger Unternehmer hintereinander mit drei Angestellten eine Beziehung ein, wobei er mit allen dreien ein Kind zeugte. Da der 32-Jährige gewillt ist, keines seiner Kinder anzuerkennen, zog die erste Mutter vor Gericht und lud ihre beiden Arbeitskolleginnen dazu ein, das gleiche zu tun. Damit dürfte für den Unternehmer der „Spaß“ so richtig teuer werden. Aufgrund der gegen ihn erhobenen Vaterschafts- und Unterhaltsklage wird er am kommenden 21. September vor dem Gericht von Cassino erscheinen müssen.
„Hauptdarsteller“ der unglaublichen Geschichte ist der 32-jährige Unternehmer Mario S.. Mario S. ist der Chef von „Campoli Soccorso“. Das im Gesundheitsbereich tätige Unternehmen übernimmt für den lokalen Sanitätsbetrieb von Frosinone Krankentransporte und stellt für Veranstaltungen der Region Latium eigenes Gesundheitspersonal samt Ambulanzfahrzeugen zur Verfügung. „Campoli Soccorso“ zählt 30 Mitarbeiter, die auf drei verschiedene Standorte – Atina, Rom und Campoli – verteilt sind.
Im Februar 2022 begann Mario S. mit einer seiner Angestellten eine Beziehung. Kurz darauf beschlossen die beiden, zusammenzuziehen. Wenig später wurde die Frau schwanger. Aber bereits in den ersten Wochen der Schwangerschaft traten ernste Probleme auf. Da es sich um eine Risikoschwangerschaft handelte und da sie die Gesundheit des ungeborenen Kindes nicht gefährden wollte, äußerte die junge Frau gegenüber ihrem Partner früh Zweifel, ob sie ihre bisherige Arbeit für die Firma weiterhin mit ihrer Mutterschaft in Einklang bringen könne.
An diesem Punkt zerbrach die Beziehung. Nach einigen Streitigkeiten zog die werdende Mutter im August des vergangenen Jahres aus und kehrte in ihr Elternhaus zurück. Mario S. versicherte ihr zunächst, dass er sich auf jeden Fall an den Kosten für die Schwangerschaft und das Baby beteiligen werde. In Wirklichkeit machte er aber einen Rückzieher.
Noch während er sich mit der ersten Angestellten stritt, ging er mit der nächsten Frau seines weiblichen Personals eine Beziehung ein. Auch die zweite Angestellte wurde von ihm schwanger. Die erste Frau erfuhr von der Schwangerschaft nur, weil ihre Arbeitskollegin in ihren sozialen Netzwerken die von ihr organisierte Babyparty ankündigt und ihr Ex-Freund und Arbeitgeber an ihr teilgenommen hatte. Bei einer Babyparty, auch Baby shower genannt, handelt es sich um eine besonders in den USA beliebte traditionelle Geburtsfeier, bei der die bevorstehende Geburt eines Kindes begrüßt wird.
Die Schwangerschaft der zweiten Angestellten, deren Kind voraussichtlich heuer im Juni zur Welt kommen wird, verschärften die Probleme der ersten Frau. Mario S. dachte nun nicht mehr daran, seiner väterlichen Verantwortung nachzukommen. Er beteiligte sich weder am Unterhalt des Kindes noch erkannte er den Buben, der im Januar 2023 das Licht der Welt erblickte, als seinen Sohn an. Das Verhalten des 32-Jährigen veranlasste seine Ex-Freundin dazu, einen Anwalt hinzuzuziehen. „Bisher hat er sich immer geweigert, sich einem DNA-Test zu unterziehen. Das wird er im Rahmen des kommenden Gerichtsverfahrens aber tun müssen“, erklärt der Anwalt der ersten Frau, Antonio Carugno.
Das war aber noch nicht alles. Eine dritte Arbeitskollegin, die mit Mario S. ebenfalls eine Liebschaft hatte, wurde ebenfalls vom 32-Jährigen schwanger. Ihr Kind wird vermutlich im Oktober zur Welt kommen. Innerhalb von nur zehn Monaten zeugte Mario S. mit drei verschiedenen Angestellten seines Unternehmens somit drei Kinder.
„Ich hoffe, dass diese Person die väterliche Verantwortung übernehmen wird. Die ersten beiden Mütter sind alleinerziehend und ich hoffe, dass zumindest die dritte mehr Glück hat. Bald wird es drei im Abstand von nur wenigen Monaten geborene Halbbrüder geben, die alle vom selben Vater abstammen“, so Marios erste Freundin.
Dann richtet die Frau einen Appell an ihre schwangeren Arbeitskolleginnen. „Seid vorsichtig und lasst euch nicht täuschen. Es ist nicht richtig, dass ein Arbeitgeber sich so verhält“, so die erste Ex-Freundin des 32-Jährigen. Nach der Anzeige der ersten Mutter ist es nun Sache des Gerichts von Cassino, Ordnung in diese komplizierte Geschichte zu bringen. Der erste Gerichtstermin zur Anerkennung der Vaterschaft des ersten Kindes wurde für den 21. September anberaumt. Zum jetzigen Zeitpunkt ist nicht auszuschließen, dass auch die beiden anderen Frauen einen entsprechenden Antrag auf Anerkennung der Vaterschaft ihrer Kinder stellen werden.
Damit dürfte „Supermario“, wie der 32-Jährige seit dem Bekanntwerden der Schwangerschaften seiner Angestellten hinter vorgehaltener Hand spöttisch genannt wird, sein kompliziertes Beziehungsleben teuer zu stehen kommen.