Von: ka
Brindisi/Bari – Wer glaubte, dass unter der Meeresoberfläche der rechtsfreie Raum beginne, wurde von den Tauchern der Polizei eines Besseren belehrt. Ende April fiel der Polizei im Meer vor der süditalienischen Hafenstadt Brindisi ein Taucher auf, der in Küstennähe in wenigen Metern Tiefe nach Steindatteln suchte.
Das Fischen der Steindattel, eine in Kalkstein oder Korallenskeletten bohrende Muschelart aus der Familie der Miesmuscheln, ist in der ganzen Europäischen Union verboten, da bei der Entnahme der Muscheln aus den Korallenskeletten und Felsen, die Küste und der Lebensraum vieler Meeresbewohner geschädigt wird. Weil aber von Feinschmeckern für die Steindatteln hohe Summen bezahlt werden, fahren einige Fischer damit fort, den Meeresboden illegal nach Steindatteln abzusuchen.
Einer von ihnen hatte aber weniger Glück. Gerade als er dabei war, mit dem nötigen Werkzeug und einem Beutel bewaffnet, Felsen und abgestorbene Korallen nach Steindatteln zu erkunden, wurde er von einem Polizeitaucher überrascht. Der Mann, ein 45-jähriger Vorbestrafter aus Bari, wurde vom Polizeibeamten, der zur Gruppe der Polizeitaucher der Quästur von Bari gehört, noch unter Wasser festgenommen. Er wurde wegen illegaler Fischerei auf freiem Fuß angezeigt. Sein Werkzeug und seine Taucherausrüstung wurden beschlagnahmt, während die Steindatteln – der 45-Jährige hatte bereits fast ein Kilogramm der bei feinen Geschmäckern begehrten Muscheln gesammelt – zerstört wurden.
Die ganze Sequenz vom Eintauchen bis zur „Festnahme“ des illegalen Muschelfischers wurde von der Unterwasserkamera eines Polizeitauchers aufgenommen. Selbst Unterwasser und hinter der Tauchermaske ist noch das verdutzte Gesicht des „Steindattel-Jägers“ zu erkennen, als er nichts ahnend vom Polizeitaucher beim Muschelsammeln überrascht wird.
Bari pescatore abusivo di datteri di mare colto in flagrante mentre deturpava il fondale marino e arrestato dalla squadra dei #sommozzatoripolizia della questura di Bari #essercisempre pic.twitter.com/KEp3e4OeuE
— Polizia di Stato (@poliziadistato) April 29, 2018
Besonders vonseiten der Umweltschützer, denen die Meeresvielfalt und der Schutz der Küsten ein großes Anliegen sind, wurden die Polizeitaucher mit Lob überhäuft.