Von: luk
Rom – Die Abschaffung des geschützten Energiemarktes hat bei vielen italienischen Verbrauchern und Verbraucherinnen die Hoffnung auf sinkende Strom- und Gaspreise geweckt – eine Erwartung, die sich nicht erfüllt hat. Im Gegenteil: Mit dem Beginn der Wintersaison werden die Kosten spürbar steigen.
Laut Assium, dem Verband der Utility-Manager (Bereitstellung von Dienstleistungen wie Wasser, Strom, Erdgas oder Heizöl), sind die Preise für neue Gasverträge im freien Markt im Vergleich zu vor sechs Monaten um durchschnittlich 12,5 Prozent gestiegen. Bei Stromverträgen beträgt der Anstieg rund 8,4 Prozent. Die aktuellen Tariferhöhungen wirken sich vor allem auf Verbraucher aus, die im freien Markt neue Verträge abschließen oder den Anbieter wechseln möchten.
Für eine Familie mit einem durchschnittlichen Gasverbrauch von 1.400 Kubikmetern pro Jahr liegen die jährlichen Kosten für einen Festpreisvertrag jetzt zwischen 1.618 Euro in Städten wie Mailand, Trient und Triest und 1.825 Euro in Rom. In Mailand und Trient beträgt der Anstieg 6,6 Prozent, während er in Neapel mit 4,49 Prozent am niedrigsten ausfällt. Ein variabler Vertrag kostet im Durchschnitt 12,5 Prozent mehr als vor einem halben Jahr.
Beim Strom gibt es weniger regionale Unterschiede: Der durchschnittliche Festpreistarif für eine Familie mit einem Verbrauch von 2.700 kWh pro Jahr liegt jetzt bei etwa 735 Euro, was einem Anstieg von 8,43 Prozent entspricht. Auch variable Tarife sind gestiegen und kosten im Durchschnitt etwa 7,5 Prozent mehr als noch vor sechs Monaten.
Höhere Belastung für wechselwillige Verbraucher
Federico Bevilacqua, Präsident von Assium, erklärt die Situation: „Mit Beginn des Winters und der erhöhten Energienachfrage der Haushalte steigen die Preise spürbar an. Verbraucher, die nun in den freien Markt wechseln oder ihren Anbieter ändern, sehen sich mit weniger vorteilhaften Konditionen konfrontiert.“
Im geschützten Markt seien die Preise aufgrund gemeinschaftlicher Einkäufe und niedrigerer Zusatzkosten deutlich niedriger gewesen. Im freien Markt hingegen nutzen viele Unternehmen die Möglichkeit, sowohl die Rohstoffpreise als auch die Nebenkosten zu erhöhen.
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