Leichnam einer 34-Jährigen geborgen

Unwetter in der Toskana fordert acht Todesopfer

Dienstag, 12. September 2017 | 14:00 Uhr
Update

Von: mk

Livorno – Nach den schweren Unwettern in der Toskana ist in Livorno ein weiterer Leichnam geborgen worden. Die 34-jährige Martina Bechini ist damit das siebte Todesopfer des Unwetters in der Toskana, berichtet die Nachrichtenagentur Ansa.

Die Frau wurde im Garten eines Privathauses im Stadtviertel Antignano in der Nähe des Flusses Ardenza gefunden. Der Garten war von Schlammmassen überrollt worden. Bechinis Ehemann konnte am Montag im Fluss geborgen und gerettet werden. Der Mann hatte sich an einem Stamm, zwei Kilometer von ihrer Wohnung entfernt, festgekrallt.

Auch der 67-jährige Gianfranco Tampucci, der als vermisst galt, wurde mittlerweile tot aufgefunden. Damit hat das Unwetter acht Todesopfer gefordert. In der Nacht hat es erneut eine Stunde lang geregnet.

Weil nur die zweithöchste Warnstufe ausgerufen wurde, kam es zwischen Livornos Bürgermeister Filippo Nogarin und dem Präsidenten der Region, Enrico Rossi, zu einem verbalen Schlagabtausch. Ministerpräsident Paolo Gentiloni rief darauf sämtliche Institutionen und Behörden zur Zusammenarbeit „ohne Polemiken“ auf und erinnerte an die „Tragödie“. „Den Opfern gelten nicht nur die Gedanken, sondern auch die Solidarität des ganzen Landes“, erklärte Gentiloni.

Umweltminister Gian Luca Galletti forderte ein nationales Meteorologie-Zentrum mit klaren Richtlinien, um in Notsituationen besser reagieren zu können. Was in Livorno passiert sei, sei vielleicht kein Notfall. Allerdings handle es sich unter anderem um das Ergebnis klimatischer Veränderungen, erklärte der Minister.