Von: Ivd
Triest – Urlauber in Norditalien müssen sich auf unliebsame Begegnungen mit übergroßen Zecken einstellen. In der beliebten Ferienregion um Triest breitet sich die Hyalomma-Zecke aus. Der aggressive Blutsauger ist nicht nur deutlich größer als heimische Zeckenarten, sondern auch gefährlicher: Die kleinen Widersacher machen aktiv Jagd auf Menschen und Tiere und können ernsthafte Krankheiten übertragen.
Laut einer Pressemitteilung des Stadtmuseums für Naturgeschichte in Triest wurde die Zeckenart aus heißen Regionen wie dem südlichen Mittelmeerraum, Afrika und Asien eingeschleppt. Bislang verhinderte das kühle Klima in Norditalien ihre Ansiedlung, aber mit den steigenden Temperaturen durch den Klimawandel hat sich das Blatt gewendet. Nun fühlen sich die Riesen-Zecken auch in der Provinz Triest zuhause.
Wie erkennt man die Biester?
Erkennen tut man die Spinnentiere (Ja, Zecken sind Spinnen und keine Insekten) an ihren markant gestreiften Beinen und ihrer bis zu zwei Zentimeter großen Größe. Das Tückische an ihnen: Sie machen Jagd auf Menschen und Tiere. Die Hyalomma-Zecke wartet nicht, bis ein passender Wirt zufällig vorbeikommt und sie nur noch an ihm hochkrabbeln müssen, viel eher verfolgen sie ihre Opfer aktiv.
Experten warnen, dass sich die Hyalomma-Zecke in den kommenden Jahren weiter ausbreiten und zur Ausbreitung von Krankheiten wie dem Fleckfieber beitragen könnte. Die Krankheit führt zu hohem Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen sowie einem charakteristischen Hautausschlag. Erkrankte klagen über das Gefühl zu verbrennen.
Tödliche Krankheit
Doch das ist nicht alles: Hyalomma-Zecken können auch das Krim-Kongo-Fieber übertragen, eine Virusinfektion, die grippeähnliche Symptome wie Fieber, Schüttelfrost und Muskelschmerzen verursacht und in extremen Fällen zu inneren Blutungen führen kann. Bis zu 30 Prozent der Betroffenen sterben an dieser Krankheit.
Positiv an ihnen
Eine positive Nachricht gibt es jedoch: Aufgrund ihrer Größe werden die Riesen-Zecken leichter bemerkt und lassen sich auch besser entfernen als ihre einheimischen Verwandten. Das Robert-Koch-Institut (RKI) betont, dass schnelles Entfernen der Zecke das Risiko einer Infektion deutlich verringern kann.
Urlauber sollten also in Zukunft nicht nur Handtücher und Sonnencreme einpacken, wenn es in die Mittelmeerregion geht, sondern auch eine Zeckenzange. Nachdem man durch hohes Gras oder Pflanzen gegangen ist, sollte man genau die Haut inspizieren und von vornherein lange Kleidung tragen, sofern es die Temperaturen zulassen.