Von: Ivd
Trient – In den Bergen rund um den Gardasee und die Vizentiner Alpen vergehen sich Touristen in letzter Zeit immer wieder an religiösen Denkmälern und Gedenkstätten. Zum wiederholten Male fanden Wanderer die Madonnen-Statue des Pasubio bergabwärts am Boden einer Schlucht wieder. Einheimische sind fassungslos über diese Entwürdigung der Denkmäler und fordern Fotofallen, um den Vandalen auf die Schliche zu kommen.
Heilige Statue auf Talfahrt
Der Pasubio ist nur wenige Kilometer vom Gardasee entfernt und ist nicht nur ein beliebtes Ziel für Touristen aus aller Welt, sondern auch Schauplatz einer traurigen Entwicklung: Immer häufiger wird das Madonnen-Denkmal auf dem Berg Opfer von Vandalismus. Einheimische wie der Bergsteiger Bepi Magrin schlagen Alarm: „Ich habe die Madonna nun schon zweimal am Grund einer Schlucht gefunden, einfach aus ihrem Sockel gerissen und weggeworfen“, berichtet er den italienischen Medien.
Phänomen nimmt zu
Die Zerstörung religiöser Symbole und Gedenkstätten ist kein Einzelfall. Bereits seit den 1930-er Jahren beobachten Einheimische die Schändung von Denkmälern in den Alpen. Doch in letzter Zeit hat das Phänomen laut Magrin zugenommen. Besonders betroffen sind die Caregagruppe im Trentino und der Pasubio, wo auch Grabsteine und Marmortafeln immer wieder mutwillig zerstört werden.
Einheimische fordern Kamerafallen
Magrin setzt sich nun aktiv dafür ein, Vandalismus in den Bergen zu bekämpfen. Er hat bereits Gespräche mit dem Bürgermeister von Valli del Pasubio geführt und fordert, Kamerafallen aufzustellen, um die Täter auf frischer Tat zu überführen. Diese Maßnahmen könnten bereits im kommenden Frühjahr in Kraft treten.
Lassen sich die Vandalen davon abhalten?
Ob die geplanten Maßnahmen tatsächlich den erhofften Schutz bringen, bleibt abzuwarten. Die Forderung nach strengeren Strafen und mehr Überwachung in den Alpen wird jedoch lauter. Auch politisch könnten die Vorfälle für Druck sorgen, die Verantwortung der Touristen stärker in den Fokus zu rücken und durch klare Regeln den Schutz der historischen Stätten zu gewährleisten. Auch Touristenbeschränkungen könnten in dem Zusammenhang erneut zum Thema gemacht werden.
Eines ist jedoch klar: Der Vandalismus in den Alpen hat ein Maß erreicht, das die Einheimischen nicht länger hinnehmen wollen. Die Alpen sind nicht nur ein Naturparadies, sondern auch ein Ort der Geschichte, Kultur und des Glaubens – und diese Werte müssen erhalten bleiben.
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