Von: mk
Vigonovo – Die Hoffnung, dass seine Tochter Giulia lebend gefunden wird, hat Gino Cecchettin bis zuletzt nicht aufgegeben. Am Samstag folgte dann die erschütternde Nachricht: Die 22-jährige Studentin wurde leblos in einer Schlucht zwischen dem Berggebiet des Barcis-Sees und Piancavallo in der friaulischen Provinz Pordenone entdeckt. Ihr Ex-Freund Filippo Turetta steht unter Mordverdacht und wurde am Sonntag in Deutschland bei Leipzig gefasst.
Auf Facebook verabschiedete sich Giulias Vater Gino mit den Worten: „Du fehlst mir bereits jetzt so sehr. Umarme Mamma und gib ihr eine Kuss für mich.“ Dazu postete er ein Bild seiner lachenden Tochter.
In der Tat ist die Mutter von Giulia Cecchettin vor rund einem Jahr gestorben. Der Fall hält ganz Italien in Atem. Unzählige Beileidsbekundungen wurden unter dem Beitrag von Giulias Vater geschrieben.
Er hat auch ein Zitat veröffentlicht: „Wahre Liebe demütigt nicht, enttäuscht nicht und verrät und verletzt das Herz nicht. Wahre Liebe schreit nicht, schlägt nicht, tötet nicht“
Um der Familie Nähe zu bekunden, hat der Bürgermeister Vigonovo Luca Martello in Vigonovo einen Fackelumzug organisiert, der heutigen Sonntag im Ort um 19.00 Uhr zur Erinnerung an Giulia stattfinden soll.
Im Interview mit der Zeitung „La Repubblica“ erklärte der Vater von Giulia, der Schmerz sei unvorstellbar. „Es geht ein Teil von mir. Ein so junges Leben wird ohne logischen Grund zerstört.“
Doch er müsse für die Geschwister von Giulia, für Elena und Davide stark sein. Gino Cecchettin wandte sich auch an die Eltern von Filippo Turetta, bei dem es sich um den mutmaßlichen Täter handelt: „Ich bedanke mich bei den Eltern, auch sie erleben eine Tragödie und ich stehe auch ihnen nahe. Sicher, ich dachte zunächst an Giulia und wollte, dass sie zurückkehrte. Für mich ist hier nun Schluss.“
Die beiden Studierenden waren eineinhalb Jahre ein Paar gewesen, bevor sie sich im vergangenen Sommer trennten; der Kontakt zwischen beiden riss jedoch nie ganz ab.