Von: ka
Castellammare di Stabia – In Castellammare di Stabia südlich von Neapel wurde eine Stützlehrerin wegen sexueller Gewalt verhaftet. Um ihre Mittelschulkinder vor der 40-jährigen Frau zu schützen, hatten die betroffenen Eltern sie im vergangenen November nicht nur angezeigt, sondern gegen sie und die Schule sogar eine regelrechte „Strafexpedition“ unternommen, die in ganz Italien für Aufsehen gesorgt hatte.
Den Anschuldigungen der Staatsanwaltschaft zufolge pflegte die Förderlehrerin, die inzwischen in Untersuchungshaft sitzt, ihre Schüler in einen Raum zu rufen, um dort mit ihnen über sexuelle Erfahrungen zu sprechen. Sie zeigte ihnen Pornos und tauschte mit ihnen „verbotene“ Chatnachrichten aus. Im Rahmen der Ermittlungen konnte umfangreiches belastendes Material sichergestellt werden. „Sie ist Sklavin ihrer eigenen sexuellen Triebe“, so der zuständige Staatsanwalt von Torre Annunziata, Nunzio Fragliasso, der entschied, dass zum Schutze der Schüler ihre Unterrichtstätigkeit umgehend beendet werden müsse.
C’è una svolta nel caso dell'insegnante picchiata a novembre dai genitori di alcuni alunni in una scuola di #CastellammarediStabia. I carabinieri l'hanno arrestata per violenza sessuale su minori. Abusava di loro all'interno dell’istituto. #Tg1 Giulia Serenelli
Posted by Tg1 on Tuesday, January 14, 2025
Der Fall der 40-jährigen Förderlehrerin von Castellammare di Stabia, die seit Dienstag wegen sexueller Gewalt in Untersuchungshaft sitzt, begann im vergangenen Herbst mit der Suspendierung eines zwölfjährigen Schülers der Mittelschule „Catello-Salvati“, der beim Rauchen auf der Toilette erwischt worden war. Der Schüler offenbarte seinen Eltern, dass die Lehrerin, die ihn wegen Zigarettenrauchens auf der Schultoilette suspendiert hatte, ihm gegenüber ein zutiefst zweifelhaftes Verhalten an den Tag gelegt habe.
Um seine schweren Anschuldigungen zu beweisen, zeigte er seinen Eltern einen Chatroom namens „La saletta“, in dem die Lehrerin und einige Schüler, insgesamt sieben im Alter zwischen elf und 13 Jahren, Mitglieder gewesen seien. In der Chatgruppe sollen unter anderem Audiobotschaften mit „eindeutigen sexuellen Anspielungen“ gepostet worden sein.
Abusi su 6 minori, arrestata la docente che fu aggredita
Arrestata con l'accusa di #violenza sessuale, l'#insegnante di sostegno aggredita lo scorso novembre dai genitori degli alunni di una scuola media a #CastellammarediStabia (Napoli). Sarebbero almeno 6 i minori coinvolti. Eleonora Fioretti #GR1.
Posted by Radio1 Rai on Tuesday, January 14, 2025
In der Folge erstatteten fünf Eltern Anzeige bei den Carabinieri. Ohne die Ermittlungen abzuwarten, organisierte am 14. November eine große Gruppe von Eltern eine Art „Strafexpedition“. Die zutiefst aufgebrachten Mütter, die harte Konsequenzen forderten, stürmten das Schulgebäude und griffen die Lehrerin und deren Vater an. Der von seiner Tochter verständigte Vater war zur Schule gekommen, um sie zu retten und nach Hause zu bringen. Der „Elternaufstand“ sorgte in ganz Italien für Aufsehen und Entsetzen.
Die Vermutung, dass die in Umlauf gebrachten schweren Anschuldigungen nichts anderes als der Racheakt eines suspendierten Mittelschülers seien, konnte bald entkräftet werden. Die ermittelnde Staatsanwaltschaft von Torre Annunziata prüfte auch einen mehrere Monate zurückliegenden Hackerangriff auf die Seiten der Lehrerin in den sozialen Netzwerken und nahm die Urheber der Todesdrohungen, die die Förderlehrerin in den sozialen Netzwerken erhalten hatte, ins Visier.
Die „Strafexpedition“ der wütenden Mütter veranlasste die Schuldirektorin Donatella Ambrosio dazu, für die Schule Polizeischutz zu erwirken. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, versammelten sich die wütenden Mütter im Gegenzug immer wieder vor der Schule. Unter ihnen war auch Teresa Manzi, die das Verhalten der Lehrerin als Erste in den sozialen Medien anprangert hatte. „Sie haben uns Camorristinnen genannt, und gesagt, wir seien Bestien, aber wir kennen die Wahrheit!“, so Teresa Manzi.
Unterdes nahm die Staatsanwaltschaft die beschlagnahmten Chats der Lehrerin und der Schüler in Augenschein. Die Mütter berichteten, Audios und Chats mit „unzweideutigen“ Sätzen gesehen und gehört zu haben. „Wann hattest du deinen ersten Kuss und welche Musik legst du gerne auf, wenn …?“, lauteten die Chatnachrichten, die die Lehrerin und ihre Opfer untereinander ausgetauscht hatten.
Aber das ist noch nicht alles. Mit Unterstützung von Psychologen schilderten die Jungen und Mädchen, die zu der von der Lehrerin eingerichteten Sonderklasse gehörten, dass die mutmaßliche Täterin sie psychologisch beeinflusst, bedroht, beschimpft und missbraucht habe. Laut den Mittelschülern hätten sich die Taten im abgeschiedenen Computerraum der Schule, „La saletta“ genannt, abgespielt. Dort hätte sie ihren minderjährigen Opfern auch Videos mit pornografischen Inhalten gezeigt. Als der Raum nicht mehr zur Verfügung stand, seien die Pornovideos innerhalb der Gruppe über Instagram und WhatsApp weiterverbreitet worden.
Die Verwendung selbstlöschender Inhalte nütze der Täterin nichts. Einige dieser kopierten und weitergeleiteten Audios und Chats bereicherten die Ermittlungsakte, die die 40-jährige Lehrerin bald ins Gefängnis bringen sollte. „Es war dringend notwendig, ihre Unterrichtstätigkeit zu beenden. Wie es möglich sein konnte, dass sieben Minderjährige ein Jahr lang einer Förderlehrerin anvertraut waren, die sich eigentlich nur um einen Schüler mit Lernschwierigkeiten hätte kümmern sollen, ist ein Aspekt, der noch untersucht werden muss“, so der zuständige Staatsanwalt von Torre Annunziata, Nunzio Fragliasso.
„Sie war Sklavin ihrer eigenen sexuellen Triebe und tat alles, um diese zu befriedigen, wobei sie das Risiko entdeckt zu werden, in Kauf nahm“, schreibt die Staatsanwaltschaft in ihrem Haftbefehl.
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