Von: mk
Torri del Benàco – Nach dem Massenausbruch von Magen-Darm-Infektionen in Torri del Benàco am Ostufer des Gardasees wird nun fieberhaft nach einer Lösung gesucht. Wie berichtet, berichtet hat es zwischen 200 und 300 Personen erwischt – sowohl Einheimische als auch Touristen –, die an Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall litten und sich an den Notdienst wandten. Nun ist es zu einem Treffen des Exekutivkomitees für sanitäre Notfälle gekommen.
Mittlerweile ist die Zahl auf rund 1.000 Infizierte angestiegen. Auf Anordnung der Gemeindeverwaltung, die sich mit dem Sanitätsbetrieb abgesprochen hat, ist der Genuss von Trinkwasser aus dem Wasserhahn oder dessen Gebrauch zum Kochen strikt untersagt. Gleichzeitig wurden rund 15.000 Mineralwasserflaschen in der Bevölkerung verteilt. Bis Montag sollen rund 40.000 Flaschen in der 3.000-Seelen-Gemeinde ankommen.
Das Komitee hat die derzeitige Situation analysiert und zieht weitere Maßnahmen in Erwägung. Zwischen Bürgermeister Stefano Nicotra, dem Sanitätsbetrieb, dem Betreiber der Gardasee-Wasserwerke (Ags), der regionalen Umweltagentur im Veneto, dem zooprophylaktischem Institut von Brescia herrscht ständiger Austausch.
Am Sonntag haben Experten des Instituts einen Lokalaugenschein durchgeführt und erneut Wasserproben entnommen. Wie berichtet, besteht der Verdacht, dass das Norovirus für die Infektionen verantwortlich ist. In einigen Proben, die am Freitag entnommen worden waren, konnte das Virus tatsächlich nachgewiesen werden. Allerdings erfordert es zur Bestätigung weiterer Analysen.
Befürchtet wird, dass die alten Abwasserleitungen dem steigenden Wasserspiegel des Gardasees und den sintflutartigen Regenfällen der letzten Zeit nicht standhalten konnten. Abwasser in den Straßen und am Ufer könnte deshalb auch ins Trinkwasser gelangt sein.
Der Sanitätsbetrieb empfiehlt Personen, bei denen die Symptome einer Infektion aufgetreten sind, auch nach der Genesung mindestens für drei Tage den Kontakt mit anderen Personen zu meiden. Getränke und Gerichte zum Verzehr sollten auf keinen Fall mit Trinkwasser aus der Leitung zubereitet werden. Auch im Badezimmer sollten Hygienevorschiften eingehalten werden.
Die Erkrankung an sich ist nicht gefährlich. Innerhalbweniger Tage heilt die Infektion von alleine wieder aus. Vorsicht ist allerdings bei Senioren und bei Personen mit geschwächtem Immunsystem geboten.
Im Krankenhaus wird derzeit niemand stationär behandelt. Sämtliche Personen, die die Notaufnahme aufgesucht haben, konnten wieder nach Hause geschickt werden. Die Notrufzentrale hat unterdessen ihre Mittel aufgestockt, um Anfragen aus der Bevölkerung besser nachzukommen.