Vergrault Meloni jetzt Fußballer?

Verdopplung der Reichensteuer: 200.000 Euro für Millionäre

Donnerstag, 15. August 2024 | 07:59 Uhr

Von: Ivd

Rom – Giorgia Meloni hat ein Ass aus dem Ärmel gezogen: Die Pauschalsteuer für reiche Ausländer wird verdoppelt – von bisher 100.000 auf satte 200.000 Euro pro Jahr. Mit dieser Maßnahme zielt die italienische Regierung auf zwei Fliegen mit einer Klappe: mehr Geld in der Staatskasse und gleichzeitig eine innenpolitische Maßnahme, die den Frust vieler Italiener über die empfundene Bevorzugung von Zugezogenen lindern soll.

Wie kam es dazu?

2016 hatte der damalige Premier Matteo Renzi die Pauschalsteuer eingeführt, um gut betuchte Ausländer anzulocken. Und es funktionierte – zumindest für Promis wie Cristiano Ronaldo, der nach seinem Wechsel zu Juventus Turin gerade mal 100.000 Euro Steuern pro Jahr zahlen musste. Ein Schnäppchen für den Multimillionär, dessen Vermögen heute auf über eine halbe Milliarde Euro geschätzt wird. Doch während Ronaldo das Konto schonte, stiegen die Immobilienpreise in Mailand rasant an – um über 40 Prozent in den letzten fünf Jahren. Die Schuldigen hatten die Mailänder schnell ausgemacht: die reichen Neuankömmlinge.

Melonis Plan, die Reichen zu vergraulen

Die Verdoppelung der Steuer ist auch ein politisches Signal, das viele Italiener zufriedenstellen dürfte, besonders in der Hauptstadt der Lombardei, auch wenn die Mehreinnahmen eher symbolisch sind – in den letzten Jahren flossen gerade mal 254 Millionen Euro von den Superreichen in die Staatskasse. Ein Tropfen auf den heißen Stein angesichts eines erwarteten Haushaltslochs von fast 100 Milliarden Euro für 2024.

Aufatmen für Altankömmlinge

Doch wird diese Steuererhöhung die Millionäre wirklich abschrecken? Wohl kaum. Wirtschaftsminister Giancarlo Giorgetti beruhigt bereits: Italien bleibt für Wohlhabende attraktiv. Zudem gilt die Erhöhung nur für Neuankömmlinge, während bereits Ansässige verschont bleiben.

Während Meloni auf politische Punkte im Inland hofft, bleibt die Frage offen, ob dieser Schritt die erhoffte Wirkung haben wird. Denn in anderen Ländern, wie Griechenland, locken ähnliche Modelle weiterhin Reiche mit großzügigen Steuererleichterungen an. Und die Kritik aus Brüssel an solchen Pauschalsteuern wächst zunehmend.

Kommentare

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17 Kommentare auf "Verdopplung der Reichensteuer: 200.000 Euro für Millionäre"


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Universalgelehrter
7 h 9 Min

Laut unserer Verfassung sollten die Steuern progressiv sein, das heißt, wer mehr verdient, zahlt auch einen höheren Steuersatz.
Dies w#re konsequent durchzusetzen (plus Vermögenssteuer, plus Erbschaftssteuer ab einem gewissen Grenzwert), denn die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich gefährdet die Demokratie und den sozialen Frieden.
Mir Wurst, wenn auch alle Fußballer abhauen, deswegen

So sig holt is
4 h 12 Min

Wäre normalerweise richtig so nur ist das problem dass die reichen bzw besser verdiener auch in der Politik sitzen und natürlich nicht sich selbst auf die Finger klopfen wollen

N. G.
N. G.
Kinig
7 h 18 Min

Aktionismus und Augenwischerei! Wer als Ausländer im Ruhestand nach Süditalien auswandert bezahlt auf Renteneinkünfte und alle Geeunne aus Aktien usw. nur 7% an Steuern. Der Italiener dagegen 23 und 26%.
Wird Süditalien zum Rentnerparadies für Europa? Florida in den USA läßt grüßen.

Nera
Nera
Tratscher
6 h 51 Min

“bezahlt auf Renteneinkünfte und alle Gewinne aus Aktien usw. nur 7% an Steuern”
Gilt aber nur für 5 Jahre.
Die meisten die jetzt Rentner sind und hier gewohnt haben sind wieder zurück.
Weil, Ärztemangel in den kleinen Dörfern.
Infrastruktur unter aller S..
Kaum Handwerker.
Nach 5 Jahren dann 25 % Steuern.
und 5 Jahre sind schnell vorbei.

Homelander
Homelander
Universalgelehrter
7 h 28 Min

Vervierfachen oder verfünfachen frau Meloni👍

Pasta Madre
Pasta Madre
Universalgelehrter
6 h 37 Min

Für alle sollte gleiches Recht herschen.
Progresive Steuern für alle laut Gesetz.

Homelander
Homelander
Universalgelehrter
5 h 39 Min

Die Reichen werden immer habgieriger, wollen immer mehr und mehr… und das ist der Untergang! Die Kluft zwischen Reich und arm, wird immer grösser! Und ganz viele, sind nicht ehrlich zu ihrem Reichtum gekommen! Und zu dem Fussballern, die verdienen viel zu viel… und das weil sie einen Ball nachlaufen! Die ganzen Proporzionen stimmen einfach nicht mehr zusammen, wenn man bedenkt was ein normaler Arbeiter verdient!

sophie
sophie
Kinig
5 h 3 Min

Warum sollen reiche oder Auslands Heimkehrer weniger Steuern zahlen? Solche Ungerechtigkeiten müssen aufhören.

unter uns
unter uns
Tratscher
3 h 26 Min

so ein Schwachsinn, Frau Meloni, diese paar Kröten mehr gehen de Multimillionären doch am Arsch vorbei… fangen Sie doch an, an den “pensioni d’oro” usw. zu rütteln, dann erst wird es spannend und interessant…. und vor allem werden sie glaubwürdiger…😉

bern
bern
Universalgelehrter
7 h 15 Min

Hoffentlich!

Speedy Gonzales
Speedy Gonzales
Superredner
5 h 51 Min

Toller Plan für die italienische Wirtschaft, Reiche vergraulen und Arme Schlucker massenhaft ins Land holen.

Hustinettenbaer
1 h 5 Min
“Wegen eines fragwürdigen Gerichtsurteils darf neuerdings die Staatsbürgerschaft beantragen, wer italienische Vorfahren hat. …Präsident des Oberlandesgerichts von Venedig.. schlägt Alarm: “Allein im vergangenen Jahr sind bei uns 12.632 Einbürgerungsgesuche von brasilianischen, argentinischen, venezolanischen und anderen südamerikanischen Staatsangehörigen eingegangen. Das sind mehr als tausend pro Monat!”… Seit der italienischen Einigung im Jahr 1861 sind 32 Millionen Italienerinnen und Italiener ausgewandert, nur 19 Millionen sind wieder zurückgekehrt. Rechnet man die Nachkommen der Auswanderer hinzu, die keinen italienischen Pass mehr haben – Papst Franziskus, dessen Vater aus dem Piemont nach Argentinien ausgewandert war, ist dafür ein prominentes Beispiel –, dann kommt man auf… Weiterlesen »
mmhm_sel_schu
mmhm_sel_schu
Tratscher
3 h 1 Min

Wiso muss das wiedermal so kompliziert sein. Einfach eine Pauschalsteuer für alle. 25% einkommenssteuer für alle. Wer mehr verdient zahlt damit automatisch mehr, und den kleinen frist es auch nicht auf. Ich wäre überzeugt dass damit auch die steuerhinterziehung geringer ausfallen würde…

der echte Aaron
der echte Aaron
Universalgelehrter
3 h 44 Sek

Riesen Schweinerei. Die müssten Steuern zahlen wie jeder Andere auch, sind ja schon privilegiert durch ihren Reichtum. Aber so schaut der wahre Kapitalismus aus. Gemacht für sehr Wohlhabenden……. 

ghostbiker
ghostbiker
Universalgelehrter
2 h 3 Min

einmal die ganzen goldenen Pensionen abschaffen u.die Steuern bei normalen Pensionen weck…mann wird ja 2 mal abgezockt

6079_Smith_W
1 h 7 Min

Den Fussballern, den armen Heitern, zahlen die Clubs ja schon die Steuern.

Aber Ende finden schon die schlauen Wirtschaftsberater Möglichkeiten damit einige ja nicht zu viel Steuern zahlen.

Dolomiticus
Dolomiticus
Universalgelehrter
42 Min 41 Sek

Superreiche herlocken für Peanuts, die sie dann hier lassen, ist eher danebengegriffen. Der Staat sollte hingegen die Bedingungen für Betriebsansiedlungen und Neuanstellungen (hiesige und auswärtige Betriebe wohlgemerkt) so gestalten, dass viele kommen wollen. Diese würden einen Mehrwert erzeugen, Arbeit schaffen und den Landeshaushalt schön befüllen. Die Bedingungen müssen aber schon Kopf und Fuß haben – nicht wie bisher, wo die Betriebe dann Jahre auf die Grundausweisung und etwaige Genehmigungen warten müssen. Dann lassen sie es gleich bleiben oder wandern aus.

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