Carabinieri fassen brutalen Frauenhasser – VIDEO

Vergewaltigung, Mord und versuchte Entführung: „Er hätte nicht aufgehört“

Donnerstag, 11. Oktober 2018 | 07:05 Uhr

Von: ka

Modena – Den Carabinieri ist es gelungen, jenen brutalen Frauenhasser und Frauenmörder zu fassen, der über Wochen hinweg die Gegend um Modena in Atem gehalten hatte. Vor einem Monat hatte der mutmaßliche Täter, ein 34-jähriger Koch, innerhalb einer Woche eine Vergewaltigung, einen Mord mit Leichenverbrennung und eine versuchte Entführung begangen.

„Ein sadistischer Typ, der sicherlich nicht aufgehört hätte“, so charakterisierten die Staatsanwältin von Modena, Lucia Musti, und die Carabinieri den 34-jährigen Koch Raffaele Esposito. Der Mann, der zwischen August und September in der ganzen Provinz Modena zu einem Albtraum geworden war, wurde am Mittwoch von den Carabinieri festgenommen und in eine Haftanstalt überstellt.

ANSA/CARABINIERI

Die Taten, denen Raffaele Esposito beschuldigt wird, sind schrecklich. Das erste Verbrechen geschah am 24. August in Zocca in der Provinz Modena, wo eine Frau in einer Garage vergewaltigt wurde. Am 30. August hingegen wurde eine 31-Jährige im Umland von San Donnino vor den Toren von Modena ermordet. Anschließend verbrannte der Mörder den Leichnam seines Opfers. Dann, am 2. September, verübte der 34-Jährige jenes Verbrechen, das Staatsanwaltschaft und Carabinieri auf seine Fährte führte. An jenem Tag versuchte ein unbekannter Mann in Savignano sul Panaro, eine Frau zu entführen. Aber das 18-jährige Opfer wehrte sich. Nach einem Handgemenge gelang es ihr, sich aus der Gewalt ihres Angreifers zu befreien. Dank einer Überwachungskamera, die den Entführungsversuch aufgezeichnet hatte, konnten die Ermittler erste Hinweise – einige Bilder des Täters und ein weißes Fahrzeug – sammeln.

ANSA/CARABINIERI

Nachdem am 10. September die Leiche der ermordeten und verbrannten Frau aufgefunden worden war, begannen sich die Hinweise zu möglichen Verbindungen zwischen allen drei Verbrechen wie Puzzleteile ineinanderzufügen. Der Mörder hatte mit der Verbrennung der Frauenleiche versucht, eine Identifizierung unmöglich zu machen, aber den Ermittlern gelang es dennoch, dem Opfer einen Namen und ein Gesicht zu geben. Beim Opfer handelte es sich um die 31-jährige rumänische Prostituierte Vasilita Nicoleta Neata. Dank eines operativ eingesetzten Metallschaftes in einem Knochen, von dessen speziellen Typ in Italien nur zwei jemals verwendet worden waren, konnten die Carabinieri den Namen der Rumänin recherchieren. Ersten Ermittlungsergebnissen zufolge war die Frau an einem anderen Ort zuerst ermordet, später in den Wald bei San Donnino gebracht und dann dort verbrannt worden.

ANSA/CARABINIERI

Beim Verbrennen der Leiche beging Raffaele Esposito einen weiteren, aus seiner Sicht schwerwiegenden, Fehler. Aus der Asche gelang es den Ermittlern, einige unverbrannte Papierfetzen des Schulbuchs der Stieftochter des 34-Jährigen zu bergen. Die zusammengefügten Fetzen erlaubten es den Carabinieri, zum Namen des Kindes und damit zu dem des Vaters zu gelangen. Nach und nach führten alle Spuren zu Raffaele Esposito. Nach der Auswertung des Telefonverkehrs wurden aus Indizien Beweise. Wenige Stunden vor ihrer Ermordung hatte der Raffaele Esposito ein Telefongespräch mit der rumänischen Prostituierten geführt.

Raffaele Esposito ist für die Ordnungskräfte kein Unbekannter. Der 34-Jährige, der Drogenprobleme hat und einige Vorstrafen wegen Raubes und Eigentumsdelikten aufweist, fiel bisher allerdings nicht wegen Gewalt gegen Frauen auf.

„Alles lässt darauf schließen, dass er nicht aufgehört hätte. Das ist auch an der Skrupellosigkeit, mit der er die Frau unmaskiert und am helllichten Tag angegriffen hat, zu erkennen. Es tritt ein Verhalten zutage, das dem eines Serienverbrechers entspricht und das auch bis zu Mord reichen kann“, schrieben die Staatsanwälte in ihren, vom Untersuchungsrichter genehmigten, Haftantrag.

Inzwischen gehen die Untersuchungen weiter. Die Ermittler schließen nicht aus, dass Raffaele Esposito für weitere bisher unaufgeklärt gebliebene Verbrechen verantwortlich ist.