Von: luk
Die Suche nach zwei seit Samstag vermissten Italienern, die aus Venetien verschwunden sind, dehnt sich auf Kärnten aus. Laut Ermittlerkreisen hat das Auto des 22-jährigen Ingenieurstudenten, der mit seiner Ex-Freundin verschwunden ist, ein erstes Mal am Sonntag die österreichische Grenze in Tarvis überquert. Auch vor zwei Tagen soll das Fahrzeug in Kärnten lokalisiert worden sein, berichteten italienische Medien.
Die italienische Polizei informierte die österreichischen Kollegen. Befürchtet wird, dass der junge Mann seine Ex-Freundin ermordet haben könnte und mit seinem Auto die Flucht ergriffen habe. Nicht ausgeschlossen wird auch, dass er sie gegen ihren Willen festhalte.
Der Gesuchte hatte seine Ex-Freundin am späten Samstagnachmittag in deren Heimatort Vigonovo in der Provinz Venedig abgeholt. Die beiden wurden gegen 20.00 Uhr noch in einem Einkaufszentrum zusammen gesehen. Die Studentin schickte ihre letzte SMS um 22.43 Uhr an ihre Schwester, und das Handy ihres Ex-Freundes war zuletzt gegen 23.00 Uhr in der Gemeinde Fossó an der Riviera del Brenta ortbar – nicht weit vom Ort entfernt, an dem die junge Frau mit ihrer Familie lebte.
Die beiden Studenten waren eineinhalb Jahre ein Paar gewesen, bevor sie sich im vergangenen Sommer trennten; der Kontakt zwischen beiden riss jedoch nie ganz ab. Beide Familien erstatteten am Sonntag Vermisstenanzeige bei den Carabinieri. Ein Zeuge soll gesehen haben, wie sich die beiden stritten. Er alarmierte die Polizei, doch als diese eintrafen, war das Auto schon weg. Auf dem Parkplatz, auf dem die beiden Studenten zum letzten Mal gesehen wurden, wurden Blutspuren entdeckt, die jetzt analysiert werden. Der Vater der Studentin schließt nicht aus, dass seine Tochter ermordet worden sein könnte.
Die Staatsanwaltschaft Venedig leitete am Freitag eine Untersuchung gegen den Studenten wegen Mordverdachts ein. Angeordnet wurde die Durchsuchung des Hauses, in dem dieser mit seinen Eltern lebte.
Auch im Südtiroler Pustertal fand eine Suchaktion nach den beiden Ingenieurstudenten der Uni Padua statt. In den Wäldern, aber auch auf den Nebenstraßen des Hochpustertals lief die Suche nach dem Fiat Punto. Am Freitag wurde die Suche auf das Gemeindegebiet von Innichen und Toblach ausgeweitet. Ob es konkrete Hinweise gibt, teilten die Ermittler nicht mit. In den Gemeinden Sexten und Innichen wird ein großes Aufgebot an Carabinieri aus Venedig erwartet. Der Gesuchte gilt als ein großer Bergliebhaber und hatte in Sexten geurlaubt.
Die Familienangehörigen der beiden Studenten wiederholten ihre Appelle, sich zu melden. Am Donnerstag hätte die gesuchte Studentin an der Uni Padova ihre Diplomarbeit vorstellen sollen, sie hatte deswegen auch eine Party mit Angehörigen und Freunden organisiert.