Von: Ivd
Verona – Wenn es brenzlig wird, greift die Feuerwehr Verona auf ungewöhnliche Maßnahmen zurück. Um keine Zeit während eines Fahrzeugwechsels zu verlieren, verfügt die ansässige Feuerwehr unter anderem über ein skurril anmutendes Amphibienfahrzeug, das sowohl an Land als auch auf dem Wasser vorwärts kommt. Sollten alle Stricke reißen, kann ein unterirdischer Tunnel von Verona das übergetretene Wasser der Etsch in den Gardasee ablassen.
Das Feuerwehr-Fahrzeug mag wie ein Überbleibsel einer vergangenen Zeit wirken, kommt jedoch gelegentlich zum Einsatz – und das mit hervorragenden Resultaten. Das Video zeigt das sieben bis acht Tonnen schwere Iveco-Fahrzeug. Zwischen Anfang der 1950er- und Ende der 1980er-Jahre wurden die Fahrzeuge produziert. Das Exemplar in Verona wurde 1984 zugelassen und verfügt über einen Sechszylinder Dieselmotor von Fiat. In der Spitze erreicht es 110 km/h an Land und elf km/h zu Wasser.
Ungewohnter Anblick mit großer Wirkung
Eingesetzt werden die Fahrzeuge dann, wenn zu Beginn des Einsatzes nicht absehbar ist, welches Terrain die Einsatzkräfte passieren müssen. Das Fahrzeug erlaubt es der Feuerwehr, auf die unbeständigen Gegebenheiten spontan reagieren zu können und spart die Zeit, in der der Wechsel von einem Feuerwehrauto auf ein -boot stattfinden würde.
Wo das Video aufgenommen ist, ist nicht bekannt. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass es in einem Krisengebiet der Überschwemmungen der vergangenen Monate zum Einsatz kam. Auch die Feuerwehr Turin verfügt über eines der urtümlichen Fahrzeuge, dass sogar noch größer und schwerer ist.
Trick 17: Der Geheimtunnel
Sollte Verona vollständig zu überfluten drohen, kann die Feuerwehr einen unterirdischen Tunnel öffnen, der das über die Ufer der Etsch getretene Wasser ablässt. Der knapp zehn Kilometer lange „Etsch-Gardasee-Tunnel“ wurde 1959 fertiggestellt und führt unter dem Biotop von Loppio in den Gardasee. Der Einlass des Tunnels befindet sich beim Dorf Mori, während der Auslass südlich von Torbole liegt, unweit des beliebten Urlaubsorts Riva del Garda.
Der Gardasee fungiert bei Hochwasser also als gigantisches Staubecken, doch das Flusswasser bringt das sensible Ökosystem im See durcheinander, da das Wasser der Etsch mit fünf bis sieben Grad deutlich kälter ist als das Seewasser. Die Öffnung des Tunnels erfolgt daher nur in absoluten Ausnahmefällen. Zuletzt war dies am 31. Oktober dieses Jahres erstmals seit 2018 notwendig geworden.
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