Mutter [29] wegen schwerer Kindesmisshandlung festgenommen

Verstörend: Eineinhalbjährige Tochter mit Deodorant besprüht

Dienstag, 14. Februar 2023 | 08:00 Uhr

Von: ka

Mailand – Um die stationäre Aufnahme ihres Kindes ins Krankenhaus zu erreichen, hat eine 29-jährige Mutter ihre erst 18 Monate alte Tochter mehrmals mit einem Deodorant besprüht.

Nachdem Ärzte Verdacht geschöpft und Videoaufnahmen einer Überwachungskamera diese verstörenden Handlungen bestätigt hatten, wurde die Frau unter dem Vorwurf der schweren Misshandlung festgenommen und nach einem ersten Verhör ins Gefängnis überstellt. Was in der Mutter diese unglaubliche Form der Misshandlung der eigenen Tochter ausgelöst hatte, ist selbst für langjährige Experten ein Rätsel. Ersten Erkenntnissen zufolge könnten sie auf eine Depression zurückzuführen sein.

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„Ich bereue es, ich wollte sie nicht verletzen“, beteuert die 29-jährige Mutter, die wegen Misshandlung ihrer erst eineinhalb Jahre alten Tochter seit etwas mehr als einer Woche im Frauengefängnis von Mailand in Untersuchungshaft sitzt. Ersten Ermittlungen der Mailänder Polizei und des zuständigen Staatsanwalts Pasquale Addesso zufolge besprühte die 29-jährige Frau das kleine Mädchen aus nächster Nähe mit Deospray, wodurch auf der Haut des Kindes Verletzungen und Verbrennungen verursacht wurden.

Laut Vermutungen der Ermittler soll die 29-Jährige das kleine Mädchen seit fast einem halben Jahr immer wieder mit Deodorant besprüht haben, um nach der Visite eine stationäre Aufnahme zu erreichen. In der Tat war das kleine Mädchen im Laufe der letzten fünf Monate in verschiedene Krankenhäuser eingeliefert worden. Das Mädchen war in den Krankenhäusern von Varese und Pavia jeweils mehrere Tage geblieben und war dann ohne Feststellung der genauen Ursache der Verletzungen wieder entlassen worden.

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Es waren die Mediziner des Poliklinikums von Mailand, die Verdacht schöpften. Nach der ersten Visite vermuteten sie, dass diese Verletzungen, die auf der Haut des Mädchens zu sehen waren, von der Mutter selbst verursacht worden sein könnten. Die behandelnden Mailänder Ärzte alarmierten umgehend die Polizei.

Um den Verdacht der Kinderärzte nachgehen zu können, wurden im Krankenhauszimmer, in dem sich die Mutter mit dem Mädchen befand, Überwachungskameras installiert. Die Auswertung des Videos erbrachte verstörende Bilder. Darauf ist die 29-Jährige zu sehen, wie sie ihre kleine Tochter mit einem Deodorant in der Hand in das Badezimmer des Zimmers führt. „Warum musst du jedes Mal weinen?“, sagt sie ihr, bevor sie nicht weniger als elf Sekunden lang aus nächster Nähe die Haut des Kleinkindes besprüht. Den lauten Klagen des kleinen Mädchens entgegnet die Mutter, dass es aufhören müsse, zu schreien. Zugleich ist zu sehen, wie die 29-Jährige trotz des Weinens des Mädchens fortfährt, die Haut der Eineinhalbjährigen mit Deodorant zu besprühen.

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Außerhalb des Zimmers wartete der Vater, der vom Leid seiner Tochter nichts ahnte. Bei einer anderen Gelegenheit schüttete die 29-Jährige etwas vom Inhalt der Babyflasche auf den Bauch ihrer Tochter und teilte der Krankenpflegerin mit, dass die Kleine alles erbrochen habe. Diese Täuschungsmanöver soll die Frau verübt haben, um die Mediziner auf eine falsche Fährte zu locken und ihnen glauben zu machen, dass das kleine Mädchen Symptome anderer Krankheiten aufweise.

Die Laboranalysen bestätigten jedoch die Videoaufnahmen. Im Blut und auf den Hautabstrichen, die der Kleinen abgenommen worden waren, wurden hohe Aluminiumkonzentrationen gemessen. Das Vorhandensein dieser Substanz ist typisch für kommerzielle Deodorants. Am 4. Februar klickten für die 29-Jährige die Handschellen.

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„Ich verstehe nicht, warum ich hier bin. Ich habe immer versucht, mich um meine Tochter zu kümmern. Als sie mich festgenommen haben, ist mir aber bewusst geworden, dass ich mich geirrt habe“, so die Frau nach der Verhaftung. Während des Verhörs teilte die Mutter der Untersuchungsrichterin Sonia Mancini mit, dass sie sich in psychologischer Behandlung befinde. Bisher gibt es jedoch keine Belege dafür, dass die Frau an einer psychischen Störung leidet. Vielmehr – so die Staatsanwaltschaft – sei die 29-Jährige während ihrer Taten bei „vollem Bewusstsein und klarem Verstand“ gewesen.

Während die Frau im Gefängnis von Mailand in U-Haft sitzt und die Staatsanwaltschaft weiter ermittelt, wurde das Mädchen, das sich noch im Krankenhaus befindet, in die Obhut des Sozialdienstes übergeben. Nun wird das Jugendgericht prüfen, ob die Eineinhalbjährige nach ihrer Entlassung zu ihrem Vater zurückkehren kann. Ihre Mutter hingegen wird sich wegen schwerer Kindesmisshandlung vor Gericht verantworten müssen.