Von: luk
Rom – In Italien herrscht nach einer Veranstaltung in Rom Entsetzen. Hunderte Teilnehmer haben dabei in der Via Acca Larentia in Rom ihre rechten Arme in die Höhe gestreckt und den Faschisten-Gruß gezeigt.
Genau in jener Straße hatten am 7. Januar 1978 Linksterroristen zwei junge Neofaschisten ermordet. Ein weiterer starb etwas später. Seit diesem Vorfall finden alljährlich Gedenkfeiern vor dem früheren Sitz des Movimento Sociale Italiano (MSI) statt.
Der Faschisten-Gruß ist in Italien verboten. Dennoch wird die Geste bei Zusammenkünften von Neofaschisten immer wieder gezeigt.
Kritik an diesen Szenen kommen von der Opposition. PD-Chefin Elly Schlein spricht von nicht akzeptablen Vorgängen und will Minister Piantedosi befragen. Neofaschistische Organisationen gehörten aufgelöst, wie von der Verfassung vorgesehen. Der PD fordert Italiens rechtslastige Regierung von Giorgia Meloni zu Maßnahmen gegen solche Vorfälle auf.
Carlo Calenda von der liberalen Partei “Azione” bezeichnet die Aktion als “Schande”. Auch Parteisekretär von Forza Italia, Antonio Tajani, verurteilt die Vorkommnisse. Es sei nicht gesetzeskonform und die Teilnehmer müssten zur Rechenschaft gezogen werden.
Auch der Südtiroler Senator Luigi Spagnolli übt Kritik und zeigt mit dem Finger auf die Regierung unter Beteiligung von Fratelli d’Italia. So etwas sei in Deutschland undenkbar.
Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, bezeichnete die Bilder aus Rom als verstörend, schockierend und verabscheuungswürdig, zumal auch politische Vertreter an dieser Veranstaltung teilgenommen hätten. “Spätestens nach diesem Vorfall sollte es Kompatscher und der SVP langsam dämmern, dass eine Koalition mit Neofaschisten keine gute Idee ist. Man braucht sich nur die Bilder aus Rom anzusehen, um zu erkennen, wes Geistes Kind diese neuen Freunde der SVP sind. Niemand kann sagen, dass die Warnungen nicht da waren. Wenn sich die SVP heute parteiintern für eine Koalition mit den Neofaschisten entscheidet, dann sollte sie sich vor Augen führen, dass damit diese Leute und diese Ideologie in Südtirol in die Regierung geholt werden.”