Von: mk
Rom – Das ehemalige Aushängeschild der Lega Nord, Umberto Bossi, ist wegen Veruntreuung von Parteigeldern zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden, berichtet die Nachrichtenagentur Ansa. Während über Bossi eine Haftstrafe von zwei Jahren und drei Monaten Haft verhängt wurde, sind es für seinen Sohn Renzo eineinhalb Jahre Haft. Der Ex-Schatzmeister der Partei, Francesco Belsito, wurde hingegen zu zwei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt.
Das Gericht ist damit dem Antrag der Staatsanwaltschaft gefolgt. Für Renzo Bossi wurde die Haftstrafe auf Bewährung ausgesetzt. Außerdem wurden der Lega-Gründer, sein Sohn und Belsito zu Geldstrafen in der Höhe von jeweils 800, 500 und 900 Euro verdonnert. In 90 Tagen soll die Urteilsbegründung vorliegen. Für manche Vorfälle griff die Verjährungsfrist, in anderen Fällen wurde der Vorwurf auf versuchte Veruntreuung zurückgestuft, in anderen Fällen wurden die Betroffenen freigesprochen.
Laut den Ermittlungen, die sich von 2009 bis 2011 hinzogen, soll sich der ehemalige Schatzmeister der Lega rund eine halbe Million Euro angeeignet haben, während Bossi selbst über 208.000 Euro aus der Parteikasse für persönliche Zwecke ausgegeben haben soll.
Im Fall von Renzo Bossi sind es hingegen rund 145.000 Euro. Mehrere 1.000 Euro sollen allein für Verkehrsstrafen ausgegeben worden sein, 3.000 Euro waren es für Autoversicherungen, mit 48.000 Euro wurde ein Audi A6 erworben, 77.000 Euro wurden für einen Studientitel in Albanien ausgegeben.
Renzo Bossi hat bereits angekündigt, gegen das Urteil Berufung einzulegen. Das Urteil sei keine Überraschung, er habe sich nichts vorzuwerfen, erklärte er laut dem Ansa-Bericht.