Hirten-Paar kämpft für Gerechtigkeit

Viehdiebstahl: Auch heute noch bittere Realität

Samstag, 27. Januar 2024 | 10:48 Uhr

Von: luk

Trient – Auch heute noch ist Viehdiebstahl in der Region Trentino Südtirol bittere Realität. In den vergangenen Jahren ist es gerade im Fersental und in der Valsugana mehrfach dazu gekommen.

Ein Lied davon können auch die beiden Hirten Sabrina Fuchs und Simone Pontello singen. Ihnen ist es im Oktober 2021 gelungen, den Diebstahl von rund 50 Schafen durch eine dreiköpfige Bande zu vereiteln. Einer der Übeltäter war ein Mitarbeiter des Hirten-Paares.

Seitdem versuchen sie, vor Gericht Gerechtigkeit für jene Diebstähle zu erlangen, die sich in den Monaten zuvor ereignet hatten.

Zwischen April und Juni des gleichen Jahres wurden Tiere der beiden Hirten auf Weiden in Fai della Paganella und anderen Orten entwendet. Obwohl die Carabinieri Hinweise dazu im Rahmen ihrer Ermittlungen gesammelt hatten, gab es nun einen Antrag auf Archivierung des Verfahrens. Dagegen wehrt sich das Paar gemeinsam mit Anwältin Anais Tonel. Am 30. Jänner findet der nächste Gerichtstermin statt.

Alto Adige

Laut Fuchs und Pontello sind auch andere Hirten betroffen. Das Problem sei, dass wandernde Herden nicht leicht zu überwachen seien und den Übeltätern meist nur wenig passiere, auch wenn sie geschnappt werden.

Wie die Zeitung Alto Adige berichtet, handeln die Diebe oder deren Handlanger auf Auftragsbasis. Es gibt bereits einen Käufer, der die gestohlenen Nutztiere abnimmt. Um die Tiere “reinzuwaschen”, werden sie neu gechipt. Oft geht das ganze Prozedere so schnell, dass die Tiere verschwunden und mit neuer Identität ausgestattet sind, bevor die Eigentümer überhaupt Anzeige erstatten können.