Von: ka
Piazza Armerina – Der Tod der erst 15 Jahre alten Larimar Annaloro, die am vergangenen 5. November im Garten des Landhauses ihrer Eltern in Piazza Armerina auf Sizilien an einem Schaukelseil erhängt aufgefunden wurde, erschüttert Italien.
Während die zuständige Staatsanwaltschaft von Enna von einer Verzweiflungstat ausgeht und nicht zuletzt aufgrund eines Racheporno-Verdachts wegen Anstiftung zum Selbstmord ermittelt, glaubt die Mutter der 15-Jährigen, dass Larimar Annaloro ermordet worden sei. Das Ergebnis der Autopsie vermag nicht alle Zweifel auszuräumen. Ersten Ermittlungen zufolge soll sich die 15-Jährige kurz vor ihrem Tod heftig mit einer Klassenkameradin gestritten haben. Um zu klären, ob sie in den Tod getrieben worden sei oder Opfer eines Gewaltverbrechens geworden sei, wird im sozialen und schulischen Umfeld der Jugendlichen ermittelt.
Larimar Annaloro wurde am vergangenen 5. November im Garten des Landhauses ihrer Eltern in Piazza Armerina tot aufgefunden. Die Leiche wurde von ihrer Mutter entdeckt. Die zuständige Staatsanwaltschaft von Enna, die wegen Anstiftung zum Selbstmord ermittelt, glaubt, dass Larimar Annaloro aufgrund von Rachepornos eine Verzweiflungstat begangen habe. Um diesem Verdacht auf den Grund zu gehen, ordnete der Staatsanwalt an, die gesamten Online-Aktivitäten der Jugendlichen sowie ihr Smartphone und ihren Computer forensisch auszuwerten. Zum selben Zweck wurden auf Veranlassung der Jugendstaatsanwaltschaft von Caltanissetta die Smartphones von nicht weniger als acht Jugendlichen – allesamt Bekannte und Klassenkameraden des Opfers – beschlagnahmt.
Ersten Ermittlungsergebnissen zufolge soll sich Larimar Annaloro wenige Stunden vor ihrem Tod mit einer Gleichaltrigen gestritten haben, woraufhin sie den Unterricht vorzeitig verlassen habe. Die 15-Jährige sei von einer Gleichaltrigen beschuldigt worden, ihr ihren Freund “gestohlen” zu haben. Während des Streits vor der Schule soll Larimar Annaloro erfahren haben, dass intime Fotos von ihr mit einem Jugendlichen, mit dem sie zwei Nächte zuvor ausgegangen war, im Umlauf seien. Die Ermittler schließen nicht aus, dass Larimar Annaloro, die bei intimen Handlungen heimlich gefilmt worden sein könnte, mit intimen Bildern und Videos erpresst worden sei.
Larimar Annaloro, die Tochter eines italienischen Vaters und einer kubanischen Mutter war, war zusammen mit ihrer Familie erst vor wenigen Monaten aus der Lombardei nach Piazza Armerina bei Enna auf Sizilien gezogen. Obwohl sie erst seit kurzer Zeit in der sizilianischen Kleinstadt lebte, war sie in Piazza Armerina sehr gut integriert. In der Oberschule, die sie besuchte, hatte sie gute Noten. Die fast 1,80 Meter große Jugendliche liebte es, in der lokalen Volleyballmannschaft zu spielen.
Ein rassistischer Hintergrund der Tat wird derzeit noch ausgeschlossen. Es ist jedoch möglich, dass die großgewachsene und bildhübsche Jugendliche Neid auf sich gezogen haben könnte. „Es gab Mädchen, die sie hassten, weil sie zu gut, zu fleißig und zu schön war“, so Dioslary, eine der beiden Schwestern von Larimar Annaloro.
Larimar Annaloros Mutter, Johary, hingegen glaubt, dass ihre Tochter ermordet worden sei. Das Ergebnis der Autopsie vermag ihre Ansicht nicht ganz zu widerlegen. Ihr Hals, ihr Unterleib und ihre Füße waren gefesselt. Die Fragen, warum der Halsknochen unversehrt blieb und warum die Jugendliche, die ihre Hände freihatte, nicht instinktiv versucht hat, den Knoten um ihren Hals zu lösen, sind noch immer ohne Antworten. Die Gerichtsmediziner sprechen von einer „anormalen Handlungsweise“, die alle Zweifel an einer Verzweiflungstat nicht auszuräumen vermögen.
In provincia di #Enna, per le indagini sulla morte di #LarimarAnnaloro. Secondo i primi esiti dell’autopsia le modalità con cui la 15enne si sarebbe tolta la vita sono anomale
Posted by Tg2 on Wednesday, November 20, 2024
„Ich habe Vor- und Nachnamen genannt. In ihrem Zimmer war überall Unterwäsche verstreut“, betont Johary. Die verzweifelte Mutter ist sich sicher, dass Larimar Annaloro ermordet wurde.
Zudem tauchte nach ihrem Tod ein kleiner Zettel mit einer handschriftlich verfassten „Abschiedsbotschaft“ auf, den Larimar Annaloro vor ihrem Tod an ihren Ex-Freund geschickt hätte. „Ich werde dich auch im nächsten Leben lieben“, so die Botschaft. Nach Angaben der Familie soll es sich dabei jedoch nicht um die Handschrift der 15-Jährigen handeln.
Die Jugendstaatsanwaltschaft ermittelt zwar in alle Richtungen, geht jedoch davon aus, dass Larimar Annaloro Opfer einer Verzweiflungstat nach einer Erpressung mit Intimfotos geworden sei. Vor allem vom Ergebnis der Auswertung aller beschlagnahmten Computer und Smartphones erhoffen sich die Ermittler neue Erkenntnisse.
In Piazza Armerina ist die Trauer riesengroß. Unter Anteilnahme der ganzen Kleinstadt wurde Larimar Annaloro zu Grabe getragen.
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