Von: ka
Rom – Dramatische Momente erlebten die Bewohner eines Kondominiums in der Via Cassia in Rom am Donnerstagabend. Als der 56-jährige Wachmann Antonio Micarelli auf eine vierköpfige Räuberbande stieß, die in eine Wohnung im ersten Stock eingedrungen war und dort eine Frau als Geisel genommen hatte, zog er seine Pistole und feuerte zehn Schüsse ab. Einer der vier Täter, der 24-jährige Antonio Ciurciumel, der von einer Kugel in den Kopf getroffen wurde, erlag am Freitag seiner schweren Schussverletzung.
Die Staatsanwaltschaft hat gegen den Wachmann ein Verfahren wegen Mordes eingeleitet. Da der Tathergang noch viele Unklarheiten aufweist, ist umstritten, ob es sich um Notwehr oder Mord handelt.
Es war am Donnerstagabend kurz vor 19.00 Uhr, als eine vierköpfige Räuberbande über den Balkon in die Wohnung im ersten Stock eines eleganten Kondominiums in der Via Cassia am nördlichen Stadtrand der Ewigen Stadt eindrang. Nachdem sie eine vor Angst erstarrte 61-jährige Frau als Geisel genommen hatten, durchsuchten sie die Wohnung nach Bargeld und Schmuck. Ihr eigentliches Ziel war jedoch ein Wandtresor, zu dem sie aber den Schlüssel nicht finden konnten. Also machten sie sich daran, den Tresor als Ganzes aus der Wand zu stemmen.
È indagato per omicidio, il #vigilante che ieri sera, a #Roma, ha sparato e ucciso un #ladro che stava compiendo una rapina con alcuni complici. #Tg1 Leonardo Zellino
Posted by Tg1 on Friday, February 7, 2025
Aus Angst, plötzlich bewaffneten Räubern gegenüberzustehen, schlossen sich die meisten Mitbewohner in ihren Wohnungen ein. Ob Antonio Micarelli, der gerade nach Hause kam, durch den Lärm aufgeschreckt wurde, ist nicht bekannt, aber offensichtlich war dem 56-jährigen Wachmann sofort bewusst, dass sich in der Nachbarwohnung etwas Merkwürdiges abspielte. Fest steht, dass der 56-jährige Wachmann plötzlich auf die vier Räuber traf.
Um die Räuber, die ihn nach seiner Darstellung angegriffen hatten, einzuschüchtern, habe er mit seiner Dienstpistole einen ersten Schuss in die Luft abgegeben. Da es im Hof des Wohnkomplexes dennoch zu einem Handgemenge mit den flüchtenden Tätern gekommen sei, habe er von seiner Waffe Gebrauch gemacht. Wie die Ermittler später feststellen sollten, fielen am Tatort insgesamt zehn Schüsse.
Die Auseinandersetzung dauerte nur wenige Augenblicke, hatte aber für einen der Täter, Antonio Ciurciumel, dramatische Folgen. Von einer Kugel am Kopf schwer verletzt, brach der 24-jährige Rumäne im Hof zusammen. Seine drei Komplizen ließen ihn zurück und flüchteten mit einem Auto. Das gestohlene Fluchtfahrzeug wurde wenige Stunden später im Norden Roms verlassen aufgefunden. Von den drei Räubern und dem Mann, der am Steuer saß, fehlt bis heute jede Spur.
Nach der Erstversorgung durch den Notarzt und sein Team wurde Antonio Ciurciumel in das Krankenhaus San Filippo Neri gebracht. Das Rettungsteam eines zweiten Rettungswagens kümmerte sich hingegen um die 61-jährige Frau, die einen Schwächeanfall erlitten hatte.
Die noch in der Nacht durchgeführte Notoperation erwies sich jedoch als vergeblich. Am Freitag erlag der 24-jährige Täter seinen schweren Kopfverletzungen.
Nach Bekanntwerden des Todes des 24-Jährigen hat die Staatsanwaltschaft von Rom gegen den Wachmann ein Verfahren wegen Mordes eingeleitet. Da der Tathergang noch viele Unklarheiten aufweist, ist umstritten, ob der Schütze von den Tätern angegriffen wurde oder ob der Wachmann auf die flüchtenden Räuber geschossen hat.
È morto il #rapinatore che ieri sera è stato raggiunto da un colpo di pistola alla testa, sparato da un #vigilante che lo aveva sorpreso mentre rubava nell'appartamento del vicino. La guardia giurata avrebbe espolso dieci colpi. Caccia ai complici. #Tg1 Valentina di Virgilio
Posted by Tg1 on Friday, February 7, 2025
Ein Zeuge berichtet jedoch, dass ein Räuber versucht habe, den Wachmann zu überfahren. „Im Gebäude kam es zu einer heftigen Auseinandersetzung. Sie griffen ihn mit Eisenstangen an, sie waren zu viert. Dann haben sie versucht, ihn zweimal zu überfahren, sie haben mit dem Auto auf ihn gezielt“, so ein Mann, der im Haus wohnt.
Die Bluttat in Rom entfachte in der italienischen Öffentlichkeit erneut die nie ganz verstummte Diskussion um Notwehr oder Mord. Während die einen eine weitere Verschärfung der bestehenden Gesetze fordern, warnen andere vor „amerikanischen Verhältnissen“ und dem Missbrauch von Schusswaffen.
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