Stefano Milanese [52] liegt auf der Intensivstation – VIDEO

Wahnsinnstat in Italien: Ex-Skirennläuferin schießt auf Nachbar

Sonntag, 05. Januar 2025 | 08:04 Uhr

Von: ka

Moncalieri – Die Kleinstadt Moncalieri bei Turin war am Freitag Schauplatz einer Wahnsinnstat. Die 84-jährige Vera Schenone, die 1956 bei den Winterspielen in Cortina d’Ampezzo mit 15 Jahren Italiens jüngste Olympionikin gewesen war, nahm die Waffe ihres Mannes an sich und schoss auf ihren Nachbar Stefano Milanese. Der 52-jährige Ingenieur, der schwerste Verletzungen erlitt, musste nach einer Notoperation auf die Intensivstation des Krankenhauses von Turin verlegt werden. Vera Schenone, die an einer leichten Form der Demenz leiden soll, wurde festgenommen und in die Psychiatrie eingeliefert. Ersten Erkenntnissen zufolge dürfte der Bluttat ein seit Monaten andauernder Nachbarschaftsstreit zugrunde liegen.

ANSA/ALESSANDRO DI MARCO

Zwischen Vera Schenone und ihrem Nachbar, dem 52-jährigen Ingenieur Stefano Milanese, hatte es bereits seit Monaten immer wieder Streitigkeiten gegeben, aber ob es am Freitag einen besonderen Vorfall gab, der das Fass endgültig zum Überlaufen brachte, ist derzeit noch Gegenstand von Ermittlungen durch die Carabinieri.

Durch die Untersuchungen gesichert ist jedoch, was am frühen Freitagnachmittag gegen 14.30 Uhr geschah. Vera Schenone ergriff die Waffe ihres Mannes, einen Revolver des Kalibers 38, der sich legal in dessen Besitz befand, und verließ das Haus, um die Villa ihres Nachbarn zu erreichen. Da Arbeiter mit der Renovierung seines Hauses beschäftigt waren, war der Baustellenzugang offen. So war es für die 84-Jährige ein Leichtes, auf das Nachbargrundstück einzudringen. Als sie im Garten auf Stefano Milanese stieß, zog sie die Waffe und gab auf ihn vier Schüsse ab, von denen zwei den 52-jährigen Ingenieur jeweils am rechten Arm und in den Oberbauch trafen.

Von den Schüssen schwer verletzt, brach der 52-Jährige zusammen. Er wurde vom Notarzt und seinem Team erstversorgt und in das Krankenhaus von Turin gebracht, wo er nach einem Noteingriff auf die Intensivstation verlegt wurde. Die Mediziner enthalten sich der Prognose.

Vera Schenone ließ sich nach der Tat widerstandslos festnehmen. Die 84-Jährige, die gegenüber den Carabinieri angab, dass sie sich die Bluttat nicht erklären könne, soll an einer leichten Form der Demenz leiden. Vera Schenone wurde festgenommen und in die Psychiatrie eingeliefert. Ihr Mann hingegen wurde wegen unterlassener Verwahrung einer Schusswaffe angezeigt.

Stefano Milanese è stato colpito all’addome e a un braccio: è ricoverato in prognosi riservata alle Molinette

Posted by La Stampa on Saturday, January 4, 2025

Vera Schenone ist für ältere Skisportbegeisterte Italiens keine Unbekannte. Im Alter von nur 15 Jahren hatte sie als jüngste Athletin des italienischen Olympiateams an den Olympischen Winterspielen 1956 in Cortina d’Ampezzo teilgenommen, wo sie die Abfahrt, den Slalom und den Riesenslalom bestritten hatte. In Cortina hatte sie zwar keine Medaillen errungen, aber noch im selben Jahr und in den folgenden vier Jahren hatte sie bei den italienischen Meisterschaften nicht weniger als sechs Titel gesammelt. Die Familie Schenone ist in Moncalieri auch deshalb bekannt, weil sie in Turin ein im fernen Jahr 1930 gegründetes Sportgeschäft, Schenone Sport Torino, betreibt, das von Vera Schenone eine Zeit lang geführt worden war.

Die Bluttat von Moncalieri entfachte in der italienischen Öffentlichkeit erneut eine Debatte, ob es nicht an der Zeit sei, den Besitz von Schusswaffen zu erschweren und die Inhaber von Waffenscheinen besser zu kontrollieren.

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