Von: ka
Vittoria/Ragusa – Ausgerechnet an ihrem Geburtstag erlebte eine 30-jährige Frau aus Vittoria – einer Kleinstadt in der Provinz Ragusa auf Sizilien – einen wahren Albtraum. Mit dem Vorwand, dass seine Frau Hilfe benötige, wurde die 30-Jährige, die mit ihrem Wagen auf dem Heimweg vom Geburtstagsfest war, vom 26-jährigen Täter mitten auf einer einsamen Straße aufgehalten. Was dann passierte, war ein wahrer Horror. Unter der Drohung, sie und ihre Angehörigen umzubringen, wurde die 30-Jährige an zwei verschiedenen Orten stundenlang missbraucht. Erst am frühen Morgen ließ ihr Peiniger sie wieder frei. Dank der Schilderung des Opfers, dem Bild einer Überwachungskamera und einer Analyse der biologischen Spuren, gelang es der Polizei, den Täter – den 26-jährigen, einschlägig vorbestraften Sergio Palumbo – festzunehmen.
#ragusa, l'uomo che ha stuprato la ragazza che voleva aiutarlo aveva già violentato un'altra donna https://t.co/hnXoprrPWm
— Leggo (@leggoit) September 9, 2019
Es war der frühe Morgen des 3. September gegen 2.00 Uhr, als die Falle zuschnappte. Eine 30-Jährige, die den ganzen Abend mit Freunden ihren 30. Geburtstag gefeiert hatte und nun auch ihren Eltern ein Stück der Torte nach Hause mitbringen wollte, war mit ihrem weißen Fiat Punto auf dem Heimweg, als sie mitten auf einer Straße einen Mann sah, der mit weit aufgerissenen Armen um Hilfe bat. „Helfen Sie mir, meiner Frau geht es schlecht“, so der anscheinend verzweifelte Fremde. Es handelte sich aber um eine Falle. Aber da war es bereits zu spät. Wenige Momente, nachdem die hilfsbereite, junge Frau angehalten hatte, bedrohte der Täter – der 26-jährige Sergio Palumbo – sie mit einem großen Stein. Nun begann für sie ein wahres, mehr als drei Stunden andauerndes Martyrium.
#ragusa, «Aiuto mia moglie sta male», si ferma per aiutare un uomo in strada: lui la rapina e violenta per ore https://t.co/QRCd0Kb8oe
— Gazzettino (@Gazzettino) September 9, 2019
Er schob sie auf den Beifahrersitz und setzte sich selbst ans Steuer des Kleinwagens. Zielsicher steuerte der Sexualverbrecher den ersten Tatort – den Friedhof von Vittoria – an. Wie sie später mit der Unterstützung einer Psychologin in der Quästur zu Protokoll geben sollte, wurde die junge Frau in der Nähe des Friedhofs ein erstes Mal missbraucht. Aber er hatte noch nicht genug. Er brachte sie hinunter aufs Meer. Unweit entfernt von Marina di Ragusa wurde die 30-Jährige auf dem Strand erneut Opfer des brutalen Sexualverbrechers. Während er sie missbrauchte, vertraute er ihr an, dass er sich mit seiner Frau gestritten hatte. Dann nahm er das Portemonnaie der 30-Jährigen an sich, entnahm daraus 200 Euro und las dem Opfer laut aus ihrer eigenen Identitätskarte Vornamen, Nachnamen und Adresse vor. „Jetzt weiß ich, wer du bist und wo du wohnst. Wenn du etwas sagst, mache ich dich und deine Angehörigen kalt. Sei still und halt die Klappe“, so Sergio Palumbo zur 30-Jährigen.
Unter Todesangst musste sie alles tun, was er von ihr verlangte. Erst gegen 5.00 Uhr ließ er sie auf dem Platz von Vittoria frei. Dort befand sich aber auch eine Überwachungskamera, die vom Antlitz von Sergio Palumbo ein Foto schoss. Während der Täter nach Hause zu seiner Familie – eine Ehefrau, ein sechsjähriges Mädchen und ein zweijähriger Bub – zurückkehrte, versuchte die 30-Jährige verzweifelt, einen ihrer Angehörigen zu erreichen. Alarmierte Rettungskräfte brachten die zutiefst geschockte und an schweren Schmerzen leidende Frau ins Krankenhaus, wo die Ärzte sogleich die Polizei verständigten. Mit der Unterstützung einer Psychologin schilderte die Frau in der Quästur ihre ganze Horrornacht. Dank der Schilderung der Verletzten, dem Bild der Überwachungskamera und einer Analyse der biologischen Spuren, gelang es der Polizei, Sergio Palumbo innerhalb weniger Tage des brutalen Verbrechens zu überführen. Er wurde festgenommen und in eine Haftanstalt überstellt.
Ragusa, ferma auto e violenta una donna VIDEO https://t.co/0wt8frVIAq
— informazione interno (@infoitinterno) September 9, 2019
Sergio Palumbo ist für die Gesetzeshüter kein Unbekannter. Der kokainsüchtige 26-Jährige, der Vorstrafen wegen Raubes, Drogenhandels, Freiheitsberaubung und sexueller Gewalt aufweist, war bereits in der Vergangenheit wegen einer ähnlichen Tat zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten verurteilt worden. Allerdings hatte er keinen einzigen Tag im Gefängnis verbracht. Seine Strafe war damals vom Hausarrest direkt in eine Aufenthaltspflicht umgewandelt worden. Aufgrund der Gefährlichkeit des 26-Jährigen, schließen die Quästur und die Staatsanwaltschaft von Ragusa nicht aus, dass weitere, bisher noch schweigende Frauen Opfer des Serientäters wurden. Sie werden vonseiten der Ordnungskräfte und der Staatsanwaltschaft dazu aufgerufen, Anzeige zu erstatten.
Ferma donna in strada simulando una richiesta di aiuto, la minaccia, sale a bordo dell’auto portandola in un luogo isolato e abusa di lei
Commissariato Vittoria e #SquadraMobile Ragusa ricostruiscono l'accaduto con immagini di videosorveglianza e arrestano l'uomo dopo poche ore pic.twitter.com/nkyot53ITU— Polizia di Stato (@poliziadistato) September 9, 2019
Die Horrornacht der 30-Jährigen rief in ganz Italien Entsetzen hervor. Viele gingen mit der Justiz hart ins Gericht. Schlimm ist – so viele Leser und Kommentatoren – dass der polizeibekannte Täter schon nach dem ersten Fall nicht für lange Zeit aus dem Verkehr gezogen wurde und dass es sich um ein Sexualverbrechen handelt, das hätte vermieden werden können.