Von: idr
Palermo – Seit mehreren Jahren sind die südlichen Teile von Italien immer wieder von heftigen Dürren geplagt. Wasserknappheit und Temperaturen über 40 Grad sorgen auch bei Menschen für erschwerte Lebensbedingungen. Deshalb rät das Außenministerium von Deutschland mittlerweile vom Sommerurlaub rund um das Mittelmeer ab.
Keine andere Region der Erde erwärmt sich so schnell wie Europa, insbesondere die südlichen Teile. Das hat kürzlich die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bekanntgegeben. Wie das Auswärtige Amt nun mitteilte, seien die hohen Temperaturen eine zusätzliche Belastung während des Urlaubs und verhinderten die Erholung. Aktivitäten wie Wandern könnten lebensbedrohlich werden – schlecht für Touristen und noch schlechter für Einheimische.
Warnstufe: Grün Weiß Rot
Besonders vor Italien und Griechenland wird gewarnt, weil dort die klimatischen Veränderungen für extrem lange Hitze- und Dürreperioden sorgen. Immer wieder brennen große Flächen Land wie in Apulien im Juli und August 2024, im Zuge dessen Tausende Urlauber evakuiert werden mussten. Hinzu kommen akute Wasserknappheit aufgrund ausbleibender Regenfälle, die einen ganzen See auf Sizilien im letzten Sommer vertrocknen ließen.
Auch das Wasser des Mittelmeers erreichte im vergangenen Jahr neue Höchstwerte: 30 Grad wurden in Italien gemessen – ein neuer Durchschnittsspitzenwert. Die hohen Temperaturen sorgten an der Adria für lästigen Algenschleim, der an der Wasseroberfläche trieb und Urlaubern die Erfrischung im Meer vermieste. Um die Balearischen Inseln kletterten die Wassertemperatur sogar auf bis zu 32 Grad.
Verändert sich der Urlaubstrend?
Nach den Einheimischen, die keine Wahl haben, um den Witterungen zu entgehen, sind besonders Touristen von der Warnung betroffen. Italien und Griechenland zählen für viele Nationen zu den Top-Urlaubsdestinationen. Bei deutschen Urlaubern zum Beispiel liegen die Länder auf Platz drei (Italien) und Platz sechs (Griechenland). Doch auch in Deutschlands beliebtestem Urlaubsland, spitzt sich die klimatische Situation zu: in Deutschland selbst.
In Regionen wie Brandenburg fiel in den vergangenen Sommern teilweise monatelang kein Regen. Die trockenen Nadelwälder fingen immer wieder Feuer, da die russische Besatzungsmacht während der deutschen Teilung in den Wäldern rund um Berlin zahlreiche Truppenübungsplätze ansiedelte und die zurückgelassene Munition in der sengenden Hitze explodiert. Die Feuerwehr muss den Wäldern dann beim Abbrennen zusehen, da das Betreten der Wälder aufgrund des explosiven Materials zu gefährlich ist.
Sommerurlaub in der Kälte?
Ob die Warnung des Auswärtigen Amts einen Umschwung der Deutschen in ihrer Urlaubsplanung veranlasst, bleibt abzuwarten. Vielleicht geht der Urlaubstrend in den nächsten Jahren in Richtung Norden. Bisher zumindest jagt ein Urlaubsrekord den nächsten in den befreundeten Ländern am Mittelmeer. So lange dürfte Italien noch mit dem profitablen Wirtschaftsstandbein rechnen dürfen.
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