„Was willst du tun? Ich erwarte ein Kind von dir“

Schrecklicher Femizid: Schwangere Liebhaberin ermordet – VIDEO

Sonntag, 24. November 2019 | 08:07 Uhr

Von: ka

Partinico – Ausgerechnet kurz vor dem Tag gegen Gewalt an Frauen wird Italien von einem schrecklichen Femizid erschüttert. Nachdem sie ihm gebeichtet hatte, dass sie von ihm ein Kind erwartete, wurde eine 30-jährige Frau von ihrem Liebhaber ermordet. Mit der erdrückenden Beweislast konfrontiert, gestand ein 51-jähriger Unternehmer die schreckliche Bluttat.

„Was willst du tun? Ich erwarte ein Kind von dir. Ich liebe dich“, waren die letzten Worte der 30-jährigen Ana Maria Lacramioara Di Piazza. Zwischen Ana Maria Lacramioara Di Piazza, die als kleines Kind aus Rumänien von einer sizilianischen Familie adoptiert worden war, und dem 51-jährigen Unternehmer Antonino Borgia bestand bereits seit geraumer Zeit ein Liebesverhältnis.

Nachdem sie dem verheirateten Mann gebeichtet hatte, dass sie von ihm ein Kind erwartete, kam es zwischen den beiden zu einem heftigen Streit. Auf dem Höhepunkt der Auseinandersetzung zog der 51-Jährige ein Messer und stach auf die wehrlose Ana Maria Lacramioara Di Piazza viele Male ein. Anschließend hüllte er den leblosen Körper in eine Plastikplane ein und entledigte sich neben der Staatsstraße in der ländlichen Umgebung von Partinico des Leichnams.

Allerdings rechnete der Mörder nicht mit der Aufmerksamkeit eines Einwohners von Partinico, der über die Überwachungsanlage seines Grundstücks einen Großteil des Streits praktisch live miterlebt hatte. Über die Mikrofone hörte er die vielleicht letzten Worte im Leben von Ana Maria Lacramioara Di Piazza mit und über die Kamera sah er dann einen Mann ohne Hose, der eine Frau angriff. Zur fast gleichen Zeit fiel einem weiteren Zeugen in der ländlichen Umgebung zwischen Alcamo und Balestrate auf, wie eine Frau aus einem weißen Lieferwagen floh und dabei von einem Mann verfolgt wurde. Der Zeuge konnte sich sogar an den Schriftzug, den der kleine Lieferwagen trug, erinnern. Der Lieferwagen gehörte zum Unternehmen von Antonino Borgia, der im Sektor der Projektierung und Errichtung von Schwimmbädern tätig ist. Zugleich diente der weiße Lieferwagen dem Paar als „rollendes Liebesnest“.

Von den beiden Zeugen alarmiert, nahmen die Carabinieri sogleich Ermittlungen auf. Noch am Freitagabend fanden die Beamten neben der Straße die versteckte Leiche der 30-jährigen, schwangeren Frau. Wenige Stunden später führten die Aussagen der beiden Augenzeugen die Carabinieri zum weißen Lieferwagen. Obwohl der Mörder die Zeit genutzt hatte, den Innenraum des Lieferwagens mit Hochdruckreiniger zu säubern, konnte die Spurensicherung trotzdem noch mehrere kleine Blutspuren sicherstellen. Anschließend nahmen die Carabinieri Antonino Borgia, der nach dem Mord und der versuchten Beseitigung aller Spuren einen ganz normalen Tag verbracht hatte – unter anderem war der 51-Jährige in einer Bar und beim Friseur gewesen – in Gewahrsam.

STAMPA/CARABINIERI

Mit der erdrückenden Beweislast konfrontiert, brach Antonino Borgia nach einem stundenlangen Verhör zusammen und gestand die schreckliche Bluttat. Das genaue Motiv des Mordes liegt noch im Dunkeln. Vermutlich hatte Ana Maria Lacramioara Di Piazza vom bisherigen Verhältnis genug und wollte – jetzt, wo sie schwanger war – mehr als nur die Liebhaberin eines Mannes sein. Angeblich – so der geständige Mörder im Verhör – hatte die junge Frau Antonino Borgia damit gedroht, alles seiner Frau zu erzählen. Mit dem Mord wollte der verheiratete Unternehmer und Vater eines Mädchens das „Problem“ wohl auf die grausamste und feigste Art und Weise aus der Welt schaffen.

Antonino Borgia wurde festgenommen und in die Haftanstalt von Palermo überstellt. Er wird sich wegen Mordes, Verbergens einer Leiche und Verursachung eines Schwangerschaftsabbruches unter den erschwerenden Umständen der Grausamkeit und des niederträchtigen und nichtigen Motivs vor Gericht verantworten müssen.

Die Nachricht von einem erneuten Frauenmord löste in der italienischen Öffentlichkeit Abscheu und Entsetzen aus. „Wieder ein Mann, der sich seiner Verantwortung nicht stellen wollte“, so das traurige Fazit eines Lesers.