Krankenpflegerin rettete Mattia vergeblich – VIDEO

Wegen Kindstötung inhaftierte Monia Bortolotti [27] schweigt

Mittwoch, 08. November 2023 | 07:56 Uhr

Von: ka

Pedrengo – Der Fall der 27-jährigen Monia Bortolotti, die seit dem 4. November wegen Mordes inhaftiert ist, erschüttert Italien. Monia Bortolotti, die bis zu ihrer Festnahme in Pedrengo bei Bergamo lebte, wird beschuldigt, ihre beiden Kinder Alice und Mattia durch Ersticken ermordet zu haben.

Laut dem 200 Seiten starken Haftbefehl, der von der Untersuchungsrichterin Federica Gaudino unterzeichnet wurde, wird die mutmaßliche Kindsmörderin, die auf Facebook den Tod ihrer Kinder zu „rechtfertigen“ versuchte, als vollkommen zurechnungsfähig beschrieben. Laut Angaben der Staatsanwältin Maria Esposito habe Monia Bortolotti ihre Tochter und ihren Sohn getötet, weil sie das Weinen der Kinder nicht mehr ertragen habe. Tragisch ist, dass eine Krankenpflegerin den erst zwei Monate alten Buben vor „zu starkem Drücken“ rettete, das Kind nach der Entlassung aus dem Krankenhaus aber ermordet wurde.

Die Tragödie begann am 15. November 2021 mit dem Tod ihrer Tochter. Der Tod der erst vier Monate alten Alice wurde zunächst als plötzlicher Kindstod angesehen. Monia Bortolotti erklärte, dass sie Alice ihre Milch gegeben hätte und dass das kleine Mädchen im Schlaf in ihrer Wiege an erbrochener Milch erstickt wäre. „Ich bin schuld, weil ich sie seitlich auf ihren sehr weichen Kissen schlafen gelegt habe“, gab sich die Mutter auf Facebook selbst die Schuld, was laut der Staatsanwaltschaft im Nachhinein aber als „Rechtfertigung der Tat“ angesehen werden könne.

Am 27. August 2022 kam der kleine Mattia zur Welt. Der Bub, der unmittelbar nach dem Tod von Alice gezeugt worden war, wurde am 14. September ins Krankenhaus eingeliefert. Während des Krankenhausaufenthalts des kleinen Mattia, der 33 Tage lang in der Neonatologie des Krankenhauses von Bergamo unter Beobachtung stand, soll seine Mutter ihn einmal sehr fest gedrückt haben, um ihn vom Weinen abzuhalten. Es sei ein Griff gewesen, der dem Baby fast den Atem raubte. Nach Angaben der Zeitung La Repubblica wurde das Baby von einer Krankenpflegerin gerettet.

ANSA/FILIPPO VENEZIA

Nachdem die Krankenpflegerin den sehr bedenklichen Vorfall gemeldet hatte, wurde eine Untersuchung durch einen Psychologen angeordnet. In der Folge wurden verschiedene Tests durchgeführt, die aber allesamt ein negatives Ergebnis erbrachten. Der Psychologe schloss aus, dass Monia Bortolotti an einer psychischen Krankheit litt. Er riet jedoch dem Partner der 27-Jährigen und Vater des Buben, sie nie mit Mattia allein zu lassen. Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus wechselten sich der Adoptivvater von Monia Bortolotti und ihr Partner, der 52-jährige Cristian Zorzi, einander dabei ab, der jungen Mutter ständig Gesellschaft zu leisten.

Facebook/Albina Perri giornalista

Das einzige Mal, als Monia Bortolotti kurz allein war – sie hatte beiden Männern mitgeteilt, dass sie den Besuch einer Freundin erwarte – wurde Mattia getötet. Sie behauptete diesmal, dass das Baby während der Zufütterung an der Brust einen Atemstillstand erlitten hätte. Nach dem Tod von Mattia, der nur acht Tage nach der Entlassung aus dem Krankenhaus am 25. Oktober starb, beendete Cristian Zorzi die Beziehung und wandte sich an die Carabinieri.

Laut Ansicht der Staatsanwaltschaft wäre das Baby einer „tödlichen Umarmung“ durch seine Mutter erlegen. Nach der schrecklichen Erkenntnis, dass Mattia keines natürlichen Todes gestorben war, wurde die Exhumierung der Leiche von Alice verfügt. Um feststellen zu können, ob das Mädchen ebenfalls ermordet worden war, waren die Gewebe aber bereits zu stark verwest.

Nachdem erste Indizien und Beweise gesichert worden waren, wurde die 27-Jährige wegen des Verdachts, ihre beiden Kinder getötet zu haben, am 4. November festgenommen. Aus Sicht der Ermittler lag die Ursache für die Morde in der „Unfähigkeit der Mutter, mit der Frustration durch das anhaltende Schreien der Babys fertig zu werden“. Daher vertreten sie auch die Meinung, dass die Beschuldigte die Taten bei vollem Bewusstsein begangen habe.

Monia Bortolotti, die beschuldigt wird, ihre beiden Kinder im Alter von jeweils vier und zwei Monaten durch Ersticken getötet zu haben, machte bei ihrem am Dienstagvormittag im Sicherheitsraum des Krankenhauses Papa Giovanni XXIII in Bergamo stattgefundenen Verhör von ihrem Recht Gebrauch, die Fragen der Untersuchungsrichterin Federica Gaudino nicht zu beantworten. Sie schweigt zu allen Vorwürfen.

Mamma 27enne uccide due figli: "non sopportavo il pianto"

Non sopportava il pianto dei suoi figli nati da pochi mesi e così li ha uccisi. Con questa terribile accusa una donna di 27 anni, di origini indiane ma residente fin da bambina a Pedrengo, comune della Bergamasca, è stata arrestata.Ne abbiamo parlato a La Vita in diretta.#robertabruzzone #crimini #truecrimeitalia

Posted by Roberta Bruzzone Psicologa e Criminologa on Tuesday, November 7, 2023

Seit dem Bekanntwerden des gewaltsamen Todes der beiden Babys und der Verhaftung ihrer Mutter herrscht weit über das kleine Pedrengo hinaus Fassungslosigkeit. Unter die Trauer um Alice und Mattia mischt sich aber auch die Frage, ob zumindest Mattia hätte gerettet werden können. Der Tod von Alice, das Verhalten der Mutter und vor allem der Vorfall im Krankenhaus – meinen viele Italiener – hätten die Verantwortlichen dazu veranlassen müssen, der Mutter das Baby zu entziehen.