Eintritt für berühmte Krippenstraße

Weihnachtszauber in Gefahr: Neapel im Kampf gegen Massentourismus

Mittwoch, 04. Dezember 2024 | 08:16 Uhr

Von: Ivd

Neapel – In den engen Gassen der neapolitanischen Altstadt wird Weihnachten lebendig: Die Via San Gregorio Armeno ist bekannt für ihre zahlreichen Krippenbauer und lockt jedes Jahr Tausende Besucher an. Doch der Erfolg hat seinen Preis: Neapels berühmteste Handwerksmeile droht zur Weihnachtszeit im Massentourismus zu versinken. Nun soll eine Eintrittsgebühr von fünf Euro Abhilfe schaffen.

Seit Generationen fertigen rund 40 Kunsthandwerksbetriebe in der Via San Gregorio Armeno detailreiche Krippen an. Dabei gehen die Handwerker oft weit über den traditionellen Stall von Bethlehem hinaus. Ganze Miniaturlandschaften mit Bauern, Schmieden und sogar beleuchteten Pizzaöfen entstehen in akribischer Feinarbeit.

Doch der Zauber der Straße wird zunehmend von Touristenströmen überschattet, vor allem in der Vorweihnachtszeit. Für die Anwohner ist die Überfüllung längst zu einem Problem geworden: „Die Straßen sind so voll, dass man kaum noch laufen kann. Für Menschen mit eingeschränkter Mobilität ist es eine Katastrophe“, beklagt Stadtratsmitglied Gennaro Esposito.

Eintritt als kontroverse Lösung

Esposito schlägt vor, wie in Venedig an besonders besucherstarken Tagen eine Eintrittsgebühr von fünf Euro einzuführen. Diese soll den Menschenmassen entgegenwirken und die Lebensqualität der Bewohner verbessern. Das Geld könnte laut Esposito in die Stadthygiene, öffentliche Dienstleistungen und Sicherheit investiert werden. Die Tickets sollen per App erhältlich sein.

Doch die Idee sorgt für Zündstoff. Vor allem die Kunsthandwerker der Krippenstraße sehen die Pläne kritisch. „Mit einer Eintrittsgebühr verliert die Straße ihren authentischen, volkstümlichen Charakter“, meint Vincenzo Capuano, Präsident der Vereinigung der Krippenbauer. Stattdessen schlägt er Maßnahmen wie Einbahnregelungen oder den verstärkten Einsatz der Polizei vor, um den Besucherstrom zu lenken.

Die Diskussion um die Eintrittsgebühr zeigt ein Grunddilemma vieler Touristenhotspots: Wie bewahrt man kulturelles Erbe, ohne dabei die Wirtschaft einzuschränken? Nicht nur Neapel steht damit vor einer schwierigen Entscheidung. Auch Bozen und die Dolomiten werden zunehmend für Anwohner und Urlauber zum bedrängenden Erlebnis.

Kommentare

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11 Kommentare auf "Weihnachtszauber in Gefahr: Neapel im Kampf gegen Massentourismus"


Sortiert nach:   neuste | älteste | Relevanz
andr
andr
Kinig
9 h 47 Min

Und wer kassiert die Eintritte🤔😄

Plusminus
Plusminus
Superredner
9 h 15 Min

Die Christliche Orgsnisation von Neapel, die M….🤣

Staenkerer
8 h 35 Min

@Plusminus moansch nit de mafia fand selber a bessere und ertrogreichere lösung…

N. G.
N. G.
Kinig
8 h 55 Sek

@Plusminus Und die investieren dann in die Stadthygiene auf illegalen Mülldeponien. Doppelt gemoppelt. GRINS

magg
magg
Universalgelehrter
7 h 43 Min

Schon jetzt gab es für Fußgänger eine Einbahnregel durch diese Gasse und trotzdem stockte es und es gab ein Gedränge. Man braucht nicht überrascht sein, dass nun diese Regel.

Nicht zu vergessen ist, wenn es Gedränge gibt, sind die Langfinger nicht weit entfernt, vielleicht wird es mi dieser Regelung in dieser Hinsicht ein bisschen besser.

Nera
Nera
Tratscher
8 h 55 Min

Wenn ich schon Weihnachtzauber lese.
Weihnachtsterror ist das, überall

Faktenchecker
5 h 32 Min

Wie sieht das bei Dir daheim denn aus.

Staenkerer
5 h 31 Min

seinen persönlichen weihnachtszauber konn man sich lei selber mochn oder in dort suachn wo des gebotn wrrd wos man persönlich dazu braucht! des isch holt fürn oan a weihnochtsmorkzrummel, für an ondern a karibikurlaub und für mi mein voglfutterhäuschen im gortn mit seine donkborn gäste…

Nera
Nera
Tratscher
5 h 4 Min

wie sollte es deiner Meinung nach aussehen?

genau
genau
Kinig
4 h 47 Min

@Faktenchecker

Wahrscheinlich wie in einem Keller. Trostlos und grau. Die Fenater verklebt um nichts von Weihnachten mitzubekommen.😛😄

Homelander
6 h 45 Min

Weihnachten ist schon lange nicht mehr das, was es einmal war… 

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