Von: mk
Rom – In 96 Prozent der weltweiten Urlaubsziele herrschen Einschränkungen zur Bekämpfung der Lungenkrankheit Covid-19 vor. 90 Länder haben ihre Grenzen dichtgemacht. Diese Daten legt die Weltorganisation für Tourismus (UNWTO) vor. Um in Italien die Verluste in Grenzen zu halten, denkt man an Anreize für Personen nach, die ihren Urlaub in einer italienischen Ortschaft verbringen.
Ganz abgesehen davon ist ein Urlaub im Ausland für Italiener derzeit wohl schwer möglich. Während man in afrikanische Länder im Moment überhaupt nicht einreisen darf, sind im Fall von anderen Ländern bei Ein- und Ausreisen laut internationalem Protokoll jeweils 14 Tage Quarantäne vorgesehen. Um sich einen 15-tägigen Auslandsaufenthalts zu gönnen, bräuchte es demnach 43 Tage Urlaub vom eigenen Arbeitsplatz.
Dasselbe gilt derzeit natürlich auch für Urlauber aus dem Ausland, die nach Italien fahren möchten. Gerade in Italien zählt der Tourismus jedoch zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen. In Italien rechnet man mit Verlusten von 600 bis 700 Millionen Euro aufgrund von stornierter Buchungen. Davon leben rund 3,5 Millionen Angestellte. 750.000 Personen, die für Reiseveranstalter und Reiseagenturen arbeiten, profitieren ebenfalls vom Kuchen.
Um die Verluste etwas abzufedern, werden nun zwei Varianten in Betracht gezogen. Laut einem Bericht der Wirtschaftszeitung „Il Sole 24 Ore“ könnte der Staat die Möglichkeit einräumen, einen Teil des Urlaubs im kommenden Jahr von der Steuer abzuschreiben, sollte dieser in Italien verbracht werden. Möglich wäre ein Stufenmodell, bei dem für die erste Person 100 Euro, für die zweite Person 75 Euro und für die dritte Person 50 Euro bis hin zu einem Maximalbetrag von 350 Euro vorgesehen sind.
Die zweite Möglichkeit beinhaltet einen Bonus, der bar ausbezahlt wird. Gedacht wird an 300 Euro für Familien bei einer Buchung in einem italienischen Hotel. Für Singles steht die Summe noch nicht fest.