Von: luk
Sardinien – Der Klimawandel bringt es mit sich, dass sich auch Tropenkrankheiten zunehmend in unseren Breitengraden “wohlfühlen”. Erst kürzlich sorgte das Auftreten mehrere Fälle des Dengue-Fiebers am Gardasee für Aufsehen. Das deutsche Auswärtige Amt reagierte auf die gehäuften Krankheitsfälle mit einem Reisehinweis für Italien: Darin wird dringend zum Schutz vor Mückenstichen geraten – zum Beispiel durch entsprechende Kleidung und Anti-Mücken-Mittel.
Nun wurde bekannt, dass sich erneut ein Mann (51) auf der beliebten Urlaubsinsel Sardinien mit dem West-Nil-Fieber infiziert hat. Er leidet an Symptomen, die denen einer Hirnhautentzündung ähneln. Auch diese Krankheit wird über Stechmücken übertragen. Der Patient wird in der medizinischen Abteilung des Krankenhauses San Martino in Oristano behandelt. Sein Zustand soll stabil sein. Bereits im August gab es einen ersten Fall. Auch im Vorjahr trat das Virus in Sardinien auf.
Das West-Nil-Virus, kommt über Stechmücken, die zuvor an infizierten Vögeln gesaugt haben, zum Menschen oder anderen Tieren. In 80 Prozent der Fälle bleiben die Betroffenen asymptomatisch. Bei 20 Prozent treten grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen und Erbrechen auf. In weniger als einem Prozent kommt es zu einer Hirnhautentzündung (Enzephalitis oder Meningoenzephalitis).
Vor allem ältere und gebrechliche Menschen sollten daher vor Mückenstichen geschützt werden. Mücken verbreiten sich an Wasseransammlungen. Daher sollten diese vermieden werden.
Am Gardasee wurden nach dem Dengue-Fieber-Ausbruch der vergangenen Wochen auch Insektizide ausgebracht. Seit Jahresbeginn gab es in Italien insgesamt über 130 Fälle von nachgewiesenen Dengue-Fieber-Infektionen.