Dutzende Autos und mehrere Dächer beschädigt, keine Verletzten – VIDEO

„Wie Hagel“: Passagierflugzeug verliert Triebwerkteile

Montag, 12. August 2019 | 08:10 Uhr

Von: ka

Fiumicino – Es war nur einem gnädigen Schicksal zu verdanken, dass die Havarie einer gestarteten Boeing 787 nicht in eine Tragödie endete. Eine Vielzahl von vom Himmel fallenden Metallteilen des Triebwerks eines Passagierflugzeugs beschädigten in Fiumicino bei Rom Dutzende von Autos sowie mehrere Dächer. Menschen erlitten keine Verletzungen. Die Boeing 787, die eigentlich Richtung Nordamerika unterwegs war, wurde wenige Minuten nach dem Start zu einer Notlandung gezwungen. Der Vorfall löste in der italienischen Öffentlichkeit eine rege Diskussion aus.

ANSA/ TELENEWS

Einen wahrlich schauerlichen Samstagnachmittag erlebten die Einwohner von Fiumicino bei Rom. Kurz nach 16.30 Uhr fielen eine Vielzahl von kleinen Metallteilen auf die Kleinstadt bei Rom herab. Die aus großer Höhe auf den Boden fallenden Teile, die ersten Erkenntnissen zufolge von einem defekten Triebwerk einer Boeing 787 der Norwegian Airlines stammten, schlugen in Fiumicino wie Geschosse ein. Einige Teile beschädigten mehrere Dächer einiger Wohnhäuser sowie Dutzende von geparkten Fahrzeugen. Bei einigen Pkws zertrümmerten die bis zu fünf Zentimeter großen Metallteile die Scheiben. Es war nur einem glücklichen Zufall zu verdanken, dass keine Passanten von den Triebwerkteilen getroffen wurden. Ein kleines Mädchen, das mit ihrem Großvater auf dem Gehsteig spazierte, hatte großes Glück. Einem natürlichen Instinkt folgend sah das Kind rechtzeitig die in ihrer unmittelbaren Nähe herabfallenden Teile und konnte ihnen ausweichen. Auch zwei Freunde, die sich zur selben Zeit in der Einflugschneise befanden, konnten sich rechtzeitig unter einem Vordach in Sicherheit bringen.

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Alle Betroffenen stimmten darüber ein, dass die vom Himmel regnenden Kleinteile aus Metall auf sie „wie Hagel“ wirkten. Von geschockten Einwohnern alarmiert, trafen am Ort des Geschehens umgehend der Zivilschutz, die Feuerwehr sowie einige Streifen der Polizei und der Carabinieri ein. Laut einer ersten Ermittlung der Schäden wurden insgesamt 25 in Mitleidenschaft gezogene Fahrzeuge sowie 12 betroffene Wohnungen gezählt.

Das Passagierflugzeug – eine Boeing 787 der Norwegian Airlines, die mit 298 Passagieren und zwölf Besatzungsmitgliedern in Richtung Los Angeles gestartet war – wurde hingegen nach wenigen Flugminuten zur Umkehr gezwungen. Ersten Erkenntnissen zufolge fielen Metallteile eines havarierten Triebwerks während der Notlandung in der Einflugschneise auf Häuser und Straßen. Wie Norwegian Airlines später in einer Aussendung mitteilte, konnte das Flugzeug trotz der Probleme sicher landen. Die Passagiere wurden später auf mehrere, in die USA gehende Flüge verteilt.

Der Vorfall führte in der italienischen Öffentlichkeit zu einer regen Diskussion. „Vom Himmel fallen Flugzeugteile auf die Leute. Die Lage ist wirklich ernst. Neben einem Mann ist ein glühendes Metallteil im Boden eingeschlagen. Zum Glück hat er nur einen Schock erlitten und ist nicht verletzt worden. Es hätte viel schlimmer ausgehen können“, so der Bürgermeister von Fiumicino, Esterino Montino.

„Die Jets fliegen in einigen Vierteln und in Fregene nahe an den Häusern vorbei. Wir müssen uns an einem Tisch setzen und neue Regeln verabschieden“, fordert Esterino Montino.

Die Flugbehörde Enac sowie die nationale Agentur für Flugsicherheit, Ansv, ermitteln im Zusammenhang mit dem Vorfall. Bei den Bewohnern der Umgebung des Flughafens „Leonardo da Vinci“ von Fiumicino geht aber seit dem „Metallteilehagel“ die Angst um. Erste Stimmen fordern nicht nur verbesserte Kontrollen vor dem Start der großen Passagierflugzeuge, sondern auch eine Verlegung der Flugschneisen in weniger bewohnte Gebiete.