Von: luk
Fassatal – In den letzten Tagen wurde im Fassatal eine auffällige Zunahme von Durchfall- und Erbrechensfällen gemeldet. Zahlreiche Berichte über gesundheitliche Beschwerden kursieren auch in den sozialen Netzwerken. Angesichts dieser Situation hat der Bürgermeister von Campitello di Fassa, Ivo Bernard, vorsorglich eine Anordnung erlassen, nach der das Wasser für den menschlichen und den Gebrauch in der Küche abgekocht werden muss. Darüber hinaus wurde eine spezielle Analyse des Wassernetzes in Auftrag gegeben.
„Die Fälle treten im gesamten Gebiet Fassatal, das an Südtirol angrenzt, auf und, wie wir erfahren haben, auch im Fleimstal“, erklärte Bürgermeister Bernard. „Aus Vorsicht habe ich daher die Anordnung zum Abkochen des Wassers erlassen.“ Diese Maßnahme wurde in enger Abstimmung mit den örtlichen Gesundheitsbehörden getroffen, die bereits Untersuchungen eingeleitet haben.
Trotz der Vorsichtsmaßnahmen kommen weiterhin Meldungen aus verschiedenen Teilen der Region. Giuseppe Detomas, der Bezirksvorsteher der Gemeinden im Fassatal, betonte jedoch, dass das Problem nicht ausschließlich auf die Wasserversorgung zurückzuführen sein dürfte. „Bei starkem Unwetter kann es vorkommen, dass das Wasser für einige Tage verunreinigt ist oder es zu Schäden an den Leitungen kommt. Normalerweise sind solche Fälle aber stark begrenzt und betreffen nur ein bestimmtes Gebiet“, erläuterte Detomas.
Die Wasserversorgung im Fassatal sei komplex, mit mehreren unabhängigen Quellen. „Alle kürzlich durchgeführten Wasseranalysen haben normale Werte ergeben, und die Wassernetze werden regelmäßig überwacht und in der gesamten Region systematisch gechlort“, fügte Detomas hinzu.
Detomas vermutet, dass das Verhalten von Wanderern und Ausflüglern eine Rolle bei den Krankheitsfällen spielen könnte. „Es ist möglich, dass Wanderer Wasser aus Bächen oder Quellen trinken, das nicht aufbereitet ist. Wenn sich in der Nähe Weideflächen befinden, können verschiedene Faktoren zur Verunreinigung beitragen“, erklärte Detomas abschließend.
Es bleibt abzuwarten, ob weitere Untersuchungen Aufschluss über die genaue Ursache der Krankheitsfälle geben können. Die lokalen Behörden raten der Bevölkerung weiterhin zur Vorsicht und empfehlen, nur abgekochtes Wasser zu konsumieren.
Erst vergangene Woche war es auf der Seiser Alm in Südtirol zu mehreren Fällen von Norovirus-Infektionen gekommen. Mehrere Wanderer mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Anfang Juli gab es an der Ostküste des Gardasees mehrere Hundert Fälle von Norovirus-Infektionen.