Von: mk
Trient – Die Sondereinheit der Carabinieri für Lebensmittelsicherheit und Hygiene NAS hat gemeinsam mit den Carabinieri von Cles rund 100 Kilogramm verdorbenes Fleisch beschlagnahmt. Das Fleisch befand sich in einer Gefriertruhe eines beliebten Restaurants auf der Paganella-Hochebene.
Die NAS führt täglich rund ein Dutzend Kontrollen in der gesamten Region durch. Das Bergmassiv der Paganella ist von großer touristischer Bedeutung. Die Westseite des Massivs ist reich an Wäldern, Wanderwegen und Skipisten. Auch das besagte Restaurant wird von zahlreichen Touristen aufgesucht, wobei vermutlich sowohl die attraktive Umgebung als auch die günstigen Preise eine nicht unbedeutende Rolle spielen.
Bei der Kontrolle wirkte auf den ersten Blick alles in Ordnung. Allerdings stellten die Beamten fest, dass die notwendige Zertifizierung zur Verabreichung von Lebensmitteln und Getränken fehlte. Das wäre nahezu so, als ob ein Fahrer ohne Führerschein erwischt wird.
Im Magazin entdeckten die Beamten schließlich den Horror-Kühlschrank. Vorwiegend handelte es sich um Fleischwaren, die äußerst schlecht konserviert wurden.
Das Fleisch wies Verbrennungen durch die Kälte auf, war mit Eis verkrustet und hatte eine dunkle Farbe. Die Lebensmittel waren ohne geeignete Vorkehrungen und Geräte eingefroren worden. Auf vielen Säckchen befand sich keine entsprechende Kennzeichnung der Lebensmittel.
Das Haltbarkeitsdatum eines Hirschkarrees und eines Stücks Speck war hingegen bereits seit 2014 abgelaufen. Mehrere Fleischstücke klebten direkt an der Wand der Gefriertruhe. Rund sieben Kilogramm an Lebensmitteln konnten hingegen nicht eindeutig identifiziert werden.
Die Ordnungshüter sind sich sicher: Die Produkte wären früher oder später auf den Tischen der Gäste gelandet. Die beschlagnahmten Waren haben einen geschätzten Wert von rund 1.000 Euro.
Der Inhaber des Restaurants wurde bei der Staatsanwaltschaft angezeigt und riskiert nun eine saftige Geldbuße. Trotz des Vorfalls betonen die Carabinieri, dass im Allgemeinen in der Gastronomie in der Region sehr auf die Qualität von Lebensmitteln geachtet wird. Allerdings beweist der Fund, dass auch bei uns Kontrollen weiterhin notwendig sind.