Von: luk
Neapel – Ein Erdbeben der Stärke 3,9 hat am Sonntagnachmittag die Region Neapel erschüttert. Das Epizentrum lag in den Phlegräischen Feldern, einem vulkanisch aktiven Gebiet westlich der Stadt. Laut dem italienischen Institut für Geophysik und Vulkanologie (INGV) ereignete sich das Beben in nur zwei Kilometern Tiefe.
In der Küstenstadt Pozzuoli liefen zahlreiche Menschen auf die Straßen, verunsichert durch die kräftige Erschütterung. „Um 15.30 Uhr gab es ein starkes Erdbeben der Stärke 3,9. Wir sind mit Freiwilligen und der Stadtpolizei unterwegs, um mögliche Schäden zu überprüfen“, teilte der Bürgermeister von Pozzuoli, Gigi Manzoni, auf Facebook mit.
Krisenstab eingerichtet – bisher keine Schäden gemeldet
Um auf mögliche Notfälle vorbereitet zu sein, hat die Stadtverwaltung in Monterusciello das örtliche Krisenzentrum der Zivilschutzbehörde aktiviert. „Viele von Ihnen sind auf der Straße“, schrieb Manzoni weiter. „Bei Auffälligkeiten oder Schäden können Sie sich an unsere Freiwilligen oder direkt an den Zivilschutz wenden.“
Trotz der spürbaren Erschütterung gibt es nach ersten Berichten keine nennenswerten Schäden. Die Behörden bleiben in engem Austausch mit dem Vesuv-Observatorium, das die seismische Aktivität in der Region kontinuierlich überwacht.
Phlegräische Felder – ein schlafender Supervulkan
Die Phlegräischen Felder sind eine riesige Caldera mit über 20 Kratern und Thermalquellen. Das Gebiet erstreckt sich westlich von Neapel und ist einer der gefährlichsten Supervulkane der Erde. Im Gegensatz zu einem klassischen Vulkankegel, wie dem nahegelegenen Vesuv, handelt es sich um ein weitläufiges vulkanisches System, das tief unter der Erde Magma speichert. In den letzten Jahren hat sich die Aktivität in der Region verstärkt, was immer wieder zu Bodenhebungen und leichten Erdbeben führt. Ein großer Ausbruch könnte katastrophale Folgen für die dicht besiedelte Region haben, doch Experten betonen, dass derzeit keine unmittelbare Gefahr besteht.
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