Trentino kämpft gegen Entvölkerung

Wo niemand wohnen mag: Bis zu 80.000 Euro für Zuzug

Mittwoch, 19. März 2025 | 07:07 Uhr

Von: luk

Trient – Südtirols Nachbarprovinz Trentino will dem Bevölkerungsrückgang in 33 ausgewählten Gemeinden entgegenwirken und bietet finanzielle Anreize für den Hauskauf und die Sanierung. Wer sich verpflichtet, mindestens zehn Jahre dort zu wohnen, wo – überspitzt formuliert – niemand mehr wohnen mag, kann einen Zuschuss von bis zu 80.000 Euro erhalten. Auch wer eine Immobilie zu einem vergünstigten Mietpreis vermietet, kann in den Genuss von Fördermitteln kommen.

Die Maßnahme richtet sich gezielt an Orte, die in den letzten zehn Jahren einen starken Bevölkerungsrückgang verzeichnet haben, berichtet der Corriere della Sera. Gemeinden mit hohem Tourismusaufkommen oder angespannter Wohnsituation, wie Trient, Canazei oder Riva del Garda am Gardasee, sind von dieser Maßnahme ausgeschlossen.

Livo im Nonstal, das Rabbital oder Vermiglio werden als mögliche Orte genannt. Auch Bondone und Borgo Chiese sind in der engeren Wahl. Die endgültige Liste der förderfähigen Orte wird nach Beratung mit dem Rat der lokalen Autonomien festgelegt.

Während viele Bürgermeister die Initiative begrüßen, gibt es auch Bedenken. Kritiker fordern zusätzliche Maßnahmen, um nicht nur Immobilien, sondern auch die soziale Infrastruktur und Dienstleistungen in den betroffenen Gebieten zu stärken. Zudem wird davor gewarnt, dass Investoren die Förderungen ausnutzen könnten, ohne langfristig zur Belebung der Dörfer beizutragen.

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