Von: ka
Verona – Da sie dem Mietmarkt Wohnungen entziehen und mit den Touristen angeblich „leichtes Geld“ verdienen, stehen Wohnungsinhaber, die über die bekannte Onlineplattform Airbnb an Touristen Ferienwohnungen vermieten, immer öfter im Zentrum heftiger Kritik.
Wie aber ein Video der 28-jährigen Airbnb-Vermieterin Marta Cantoni zeigt, gibt es jedoch auch viele Schattenseiten. Da es einer nicht geringen Anzahl von ihren Kunden an Anstand, Kinderstube und Bildung fehlt, werden ihre Wohnungen nach dem Urlaub nicht selten vollkommen verdreckt hinterlassen. Zu allem Überdruss lassen einige die Badetücher oder sogar Einrichtungsgegenstände wie Kerzenständer samt Kerzen mitgehen. Schlimm ist auch, dass es Touristen gibt, die trotz des Verbots in den Wohnungen rauchen oder gar Drogen konsumieren. Weist die Vermieterin sie auf ihr unglaubliches Verhalten hin, erntet sie nur Ausflüchte, auf die zu allem Unglück noch eine schlechte Bewertung folgt. Das Ekelvideo, das die 28 Jahre alte Frau auf ihrer TikTok-Seite postete, beweist, dass es wirklich sehr schlimme Touristen gibt. Das Video ist nichts für schwache Mägen.
„Am Anfang ist es ein Schock. Viele Leute glauben, dass sie mit der Plattform Airbnb gutes Geld verdienen können. Sie haben eine oder mehrere Wohnungen und beschließen, sie auf dem Portal anzubieten, aber es ist nicht alles eitel Sonnenschein. Viele, die mein Video gesehen haben, schreiben mir. Sie berichten mir von ihren Erfahrungen und bitten mich um Ratschläge“, so die 28 Jahre alte Marta Cantoni.
Ihr Video wurde mit 780.000 Aufrufen auf der bekannten Plattform TikTok zu einem regelrechten Knaller. Nach ihren eigenen Angaben war es jedoch nicht ihr Ziel, so viel Interesse zu wecken. Vielmehr wollte sie dokumentieren, wie ungebildet, rücksichtslos und unehrlich manche Touristen sind.
Marta Cantoni bietet auf Airbnb auf mehrere italienische Städte verteilt insgesamt rund ein Dutzend Wohnungen an. Wie sie dem Mailänder Tagblatt Corriere della Sera berichtet, ist sie mit ihren Einnahmen zufrieden. Im Gegensatz zu ihrer früheren Arbeit als Krankenpflegerin gefällt es der jungen Frau, als Kleinunternehmerin selbstständig zu sein.
Wie sie in ihrem TikTok-Video zeigt, sehen manche Urlaubswohnungen nach dem Auszug der Touristen aber wie ein Schlachtfeld aus. „Während sich in der Abspüle dreckiges Geschirr stapelt, finden sich im Kühlschrank die Essensreste der vergangenen Tage“, so Marta Cantoni. Obwohl ein Urlauberpaar in der Wohnung nur zwei Tage verbracht hat, ist sie vollkommen verdreckt. Als die 28-Jährige, die die Wohnungen, die sich in der Nähe ihres Wohnorts befinden, selbst putzt und für den nächsten Gast wieder herrichtet, in der Wohnung eintraf, waren alle Fenster weit geöffnet. Zugleich liefen sowohl die Heizung als auch die Klimaanlage. Die 28-Jährige wollte die „Gäste“ verständigen, musste aber feststellen, dass sie für sie ihre Telefonnummer blockiert hatten.
Schlimm waren auch junge Leute, die die Badewanne so volllaufen ließen, dass das Wasser aus dem Bad in den Rest der Wohnung rann, und ein Paar mit einem Hund. Letztere putzten die ekligen Hinterlassenschaften ihres vierbeinigen Lieblings, den sie entgegen den Vorschriften nicht angemeldet und für den sie auch keinen Zuschlag bezahlt hatten, einfach mit einem Badetuch auf.
Aber mit diesen „Schlaumeiereien“ ist das Paar nicht allein. „Von einer Gruppe Jugendlicher oder junger Erwachsener ruft nur einer an. Die Wohnung hingegen wird dann am Ende von bis zu acht Leuten belegt, die dann teilweise sogar auf dem Fußboden schlafen. Weil wir die Gäste anmelden müssen, ist das für uns Airbnb-Vermieter sehr problematisch. Manchmal passiert es dann, dass in der Wohnung Haschisch geraucht wird oder andere Drogen konsumiert werden. Auf dem Fußboden finden sich dann Zigarettenstummel und ähnliche Hinterlassenschaften. Ich könnte Fälle von Drogenkonsum zur Anzeige bringen, was ich aber noch nie getan habe“, erklärt Marta Cantoni.
Die Airbnb-Vermieterin muss auch damit leben, dass ihre Kunden nicht selten Einrichtungsgegenstände mitgehen lassen. „Gestohlene Messer und Badetücher muss ich regelmäßig ersetzen. Leider bekam auch ein Kerzenständer samt Kerzen „Füße“. Airbnb sichert uns für diese Schäden nicht ab und solche Fälle anzuzeigen, bringt nichts“, seufzt die 28-Jährige. Weist die Vermieterin sie auf solch unglaubliches Verhalten hin, erntet sie nur Unverständnis und Ausflüchte, auf die zu allem Unglück noch eine schlechte Bewertung folgt. „Einer gab mir nur einen Stern und hinterließ den widerlichen Kommentar, dass ich mich um meinen eigenen Kram kümmern solle“, ärgert sich die junge Unternehmerin.
Auf ihre Gäste angesprochen, betont Marta Cantoni, dass die Italiener, insbesondere die jungen Leute, am schlimmsten seien. Mittel- und besonders Nordeuropäer hingegen hinterließen die Wohnung manchmal in einem dermaßen perfekten Zustand, dass sie nur wenig zu putzen brauche. „Manche von ihnen wischen vor dem Weggehen sogar den Fußboden“, freut sich Marta über solche Kunden.
Marta Cantoni schrecken aber selbst üble Gäste nicht ab. Trotz widerlicher Hinterlassenschaften und obwohl sie manchen „Gästen“, die „vergessen“ haben, die Kurtaxe zu begleichen, nachlaufen müsse, spielt die Jungunternehmerin mit dem Gedanken, weitere Wohnungen anzumieten, um sie auf Airbnb Touristen anzubieten. Ihr Video hingegen zeugt von einem Alltag, an dem es den Vermietern an manchen Tagen den Magen umdreht.