Flugrettung hat einen Mann weniger

Zu lange Wartezeiten im Trentino: Krankenpfleger suspendiert

Montag, 04. Dezember 2023 | 08:58 Uhr

Von: mk

Trient – Nicht nur in Südtirols Spitälern sind die langen Wartezeiten ein Problem. Im Trentino musste deshalb sogar ein Krankenpfleger vom Dienst bei der Flugrettung suspendiert werden, weil er nicht in der Lage war, die vom zuständigen Arzt geforderten Unterlagen rechtzeitig für die Erneuerung der Tauglichkeitsbeurteilung vorzulegen.

Laut Gewerkschaft hat sich der Krankenpfleger zwar vorzeitig zu den vorgeschriebenen Untersuchungen angemeldet. Aufgrund der langen Wartezeiten habe er allerdings nicht rechtzeitig einen Termin erhalten.

Der Gewerkschaft zufolge handle es sich um eine paradoxe und inakzeptable Situation gleichermaßen. Einerseits stelle sie einen Schaden für den betroffenen Arbeitnehmer dar. Andererseits werde auch der Hubschrauberdienst selbst geschädigt, da eine von 17 vorgesehenen Einsatzkräften verloren geht. Der Krankenpfleger gelte als unverzichtbarer Fachmann für den Dienst.

„Wir glauben nicht, dass es hier um geringfügige Probleme geht“, kritisieren Sekretär Luigi Diaspro und Funktionär Marco Cont von der Gewerkschaft CGIL gegenüber der Nachrichtenagentur Ansa.

Die Wartelisten im Trentino würden laut Gewerkschaft immer wieder Anlass zur Sorge geben – sowohl für Bürger als auch für das zuständige Personal. Fachärztliche Visiten und Kontrollen würden oft zu lange verschoben. Jüngste Erhebungen hätten dies bestätigt, insbesondere bei radiologischen Untersuchungen sowie im Bereich der Kardiologie und der Orthopädie, kritisiert die Gewerkschaft.