Von: mk
Bozen/Innsbruck – Vor genau 100 Jahren ─ am 10. Oktober 1920 ─ wurde Südtirol von Italien annektiert und Tirol somit gegen den ausdrücklichen Willen des Volkes zerrissen. Anlässlich dieses Gedenktages initiiert die Süd-Tiroler Freiheit eine aufsehenerregende Plakataktion in Nord-, Süd- und Osttirol, um die Bevölkerung dafür zu sensibilisieren, dass Tirol nicht am Brenner aufhört und dass die Teilung des Landes überwunden werden kann.
100 JAHRE TEILUNG TIROLS. TIROL IN TRAUER. Diese Botschaft wird in den kommenden Wochen auf großen schwarzen Plakaten mit weißen Lettern in Nord-, Süd- und Osttirol zu sehen sein.
„Diese Gesamt-Tiroler Plakataktion soll zum Nachdenken anregen, sie soll aufzeigen, dass die Teilung Tirols ein Unrecht ist, das bis zum heutigen Tage schmerzt. Vor allem aber soll die Bevölkerung dafür sensibilisiert werden, dass die Trennung überwunden werden kann. Die Vergangenheit lässt sich nicht mehr ändern ─ so schmerzhaft sie auch war ─ aber die Zukunft lässt sich neu gestalten“, erklärt die Bewegung.
Erinnerungstage und schöne Sonntagsreden von einer vermeintlichen Europaregion Tirol seien nicht genug. Sie seien kein Ersatz für die Landeseinheit. Es brauche mutige politische Schritte, um die Trennung zu überwinden.
Die Geschichte der letzten Jahrzehnte habe gezeigt, dass Unrechtsgrenzen nicht für die Ewigkeit gemacht sind und dass die Grenzen von heute schon morgen verschwunden sein können. „Der eiserne Vorhang ist gefallen, Deutschland wurde wiedervereint und die Staaten Jugoslawiens haben ihre Unabhängigkeit erlangt. Ohne all diese Grenzänderungen würde es das heutige vereinte Europa gar nicht geben“, erklärt die Süd-Tiroler Freiheit.
Europa und das Selbstbestimmungsrecht der Völker würden die Möglichkeit bieten, auch die Teilung Tirols zu überwinden. Die Plakate im Rahmen der Kampagne “100 Jahre Teilung Tirols – Tirol in Tauer” werden an zahlreichen Orten in allen Tiroler Landesteilen ausgehängt. So unter anderem in Innsbruck (ab 15. Oktober), in Osttirol in der Stadt Lienz (ab 22. Oktober bis 4. November) sowie an über 20 Orten in einigen Südtiroler Städten (ab 12. Oktober).