Von: mk
Leifers – Das Radwegenetz in Leifers wartet seit langem auf eine Anbindung an den Radweg des Landes, der entlang der Etsch verläuft. Politische Einmischungen, bürokratische Hindernisse und Streitigkeiten, die vor Gericht landeten, haben dieses wichtige Projekt bis heute blockiert. Dies erklärt das Team K in einer Aussendung.
„Die Anbindung muss jetzt endlich umgesetzt werden. Der Iter dazu wurde vor mehr als 15 Jahren eingeleitet, und bis heute wartet die Bevölkerung auf die Fertigstellung dieses Radweges. Das kann doch nicht sein, irgendwann ist genug“, sagt der Landtagsabgeordnete Paul Köllensperger. Mit einem Antrag, der in der kommenden Landtagssitzung auf der Tagesordnung steht, will das Team K dieser „unendlichen Geschichte“ nun ein Ende setzen.
Bereits 2003 wurde der Radweg Bozen-Salurn gebaut und gleichzeitig wurden viele Verbindungen geschaffen, damit die Ortszentren entlang des Unterlandes so einfach und sicher wie möglich mit dem Fahrrad erreichbar werden. Um die Gemeinde Pfatten mit Leifers zu verbinden, beschloss die damalige Landesregierung am 21. November 2005, einen Radweg in den Bauleitplan der Gemeinde Pfatten einzutragen, der aber seither nur auf dem Papier besteht (s. Beschluss Nr. 4433/05).
„Es handelt sich um eine kleine Privatstraße, die vollständig auf dem Gemeindegebiet von Pfatten liegt, zwischen dem Bahnhof von Leifers und dem linken Etschdamm. Die Grundstückseigentümer wehrten sich sofort gegen den Radweg obwohl dieser im öffentlichen Interesse war: der Anschluss der Radwege einer Stadt mit rund 18.000 Einwohnern wie Leifers an den Radweg des Landes – und leider spielte – wie so oft – die Politik in dieser Angelegenheit keine rühmliche Rolle. Sechs Jahre lang – von 2005 bis 2011 – passierte nichts. Im Jahr 2011 wurde ein billiger Ausweg gesucht: Die Bahnunterführung an der Pfattnerstraße wurde für den Fußgänger- und Fahrradverkehr geöffnet, erwies sich aber sofort als abgelegen und daher für den Fahrradverkehr von und nach Norden ungeeignet, da sie zu weit von der Stadt entfernt war“, erklärt das Team K.
Bis 2016 gab es keine Neuigkeiten. Der Bauleitplan der Gemeinde Pfatten sei in der Zwischenzeit abgelaufen und es sei daher notwendig gewesen, das Projekt erneut in den Bauleitplan aufzunehmen (Beschluss der Landesregierung Nr. 670/16). Im gleichen Jahr sei die Bezirksgemeinschaft Überetsch/Unterland mit der Planung und der Umsetzung beauftragt worden.
Mittlerweile habe die Bezirksgemeinschaft Überetsch/Unterland das endgültige Projekt ausgearbeitet, aber die Aufnahme des Radweges in den Bauleitplan der Gemeinde Pfatten habe sich aufgrund einer Klage der Eigentümer und dem damit verbundenen Urteil des Verwaltungsgerichts stark verzögert. „Das Urteil stellte einige Verfahrensfehler bei der Wiedereinführung selbst fest, bestätigte aber gleichzeitig die Korrektheit des geplanten Radweges. Das Problem wurde schließlich überwunden und für die Aufnahme des Abschnitts des Radwegs in den Bauleitplan der Gemeinde Pfatten wartet man nun auf das grüne Licht des Amtes für Landesplanung und Kartografie des Landes an die Bezirksgemeinschaft Überetsch/Unterland, die ihrerseits auf Korrekturen im neuen Gesetz Raum und Landschaft warten musste. Sobald dieser Schritt vollzogen ist, kann die Enteignung des Grundstücks endgültig erfolgen“, erklärt das Team K.
Die Politik habe sich lange um die Interessen der Grundbesitzer, die zwar verständlich seien, aber in diesem Fall dem öffentlichen Interesse unterzuordnen seien, auf verschiedenen institutionellen Ebenen gekümmert, fährt Köllensperger fort. Er nennt ein Beispiel: „Im Pfattner Gemeindeausschuss sitzen heute Gemeindereferenten, die in der vergangenen Legislaturperiode harte Gegenwehr gegen die Realisierung des Radweges geleistet und damit offensichtlich immer noch nicht aufgehört haben: Im letzten einheitlichen Strategiedokument wurde ein verdächtiger Passus genehmigt, der landwirtschaftliche Flächen vor einem Radwegebau schützen soll.“