Von: mk
Bozen – Im Jahr 2015 hat man an der Universität in Zürich bei acht Flüchtlingen multiresistente Tuberkuloseerreger festgestellt. Nun hat die freiheitliche Fraktionssprecherin im Südtiroler Landtag, Ulli Mair, nachgehakt, wie es in Südtirol um die Erkrankung bei Flüchtlingen steht. Landesrätin Martha Stocker erklärt: Obwohl in Südtirol 19 Tuberkulosefälle bei Flüchtlingen registriert wurden, konnten keine multiresistenten Erreger festgestellt werden.
„Die prioritäre Maßnahme für die Eindämmung der Ansteckung durch tuberkulosekranke Flüchtlinge besteht aus primär präventiver Sicht in der frühzeitigen aktiven Fallfindung d.h. in der aktiven Suche nach erkrankten Personen in dieser Risikogruppe. In diesem Sinne werden seit geraumer Zeit bzw. bereits vor dem in der Anfrage geschilderten Vorfall sämtliche Flüchtlinge unmittelbar nach ihrer Ankunft in Südtirol einem Tuberkulosescreening durch Röntgenreihenuntersuchungen vom zuständigen Pneumologischen Dienst des Südtiroler Sanitätsbetriebes unterzogen, um Erkrankungsfälle und darunter auch jene mit eventueller Multiresistenz frühzeitig zu erfassen, zu isolieren und zu behandeln“, erklärt Gesundheitslandesrätin Martha Stocker.
Dieselbe präventive Maßnahme sei von der European Center for Disease Prevention and Control — Behörde (ECDC) auch im Rahmen dieses Vorfalles empfohlen worden.
„Durch obgenannte Röntgenreihenuntersuchungen wurden vom 1.01.2015 bis 31.12.2017 in Südtirol 19 Tuberkulosefälle bei Flüchtlingen erfasst, isoliert und behandelt Bei diesen Erkrankungsfällen wurden keine multiresistenten Tuberkuloseerreger identifiziert. Diese epidemiologische Sachlage wurde auch vom mikrobiologischen Landeslabor nach Rückfrage bestätigt“, fügt Stocker hinzu.
Mair wollte in ihrer Anfrage unter andere, wissen, ob es vonseiten der Landesregierung Kontakt mit der vom „European Center for Disease Prevention and Control” (ECDC) in Auftrag gegebenen europäischen Warnorganisation gab. Dazu meint Stocker: „Unsererseits gab es keinen vorfallspezifischen Kontakt mit der ECDC-Behörde, denn in Südtirol wurde schon damals ein gezieltes Screening für Flüchtlinge durchgeführt und keine Multiresistenzfälle dabei identifiziert.“