Von: mk
Meran – Zum 200-Jahr-Jubiläum des Fahrrades läuft vom 22. März bis 8. Oktober wieder der Wettbewerb „Südtirol radelt“, bei dem alle Bürger mitmachen können – auch in Meran. Unter allen Teilnehmenden werden in Sachpreise verlost.
Die heurige vierte Ausgabe des Fahrradwettbewerbes „Südtirol radelt“ steht ganz im Zeichen des runden Geburtstages des Fahrrades. Dieses Fahrzeug wurde1817 vom deutschen Forstbeamten Karl Drais erfunden, der es damals Laufmaschine taufte. Das Rad wurde um 1900 zum Alltagsverkehrsmittel für die gesamte Bevölkerung. Bis in die 1960er Jahre prägte es als dominantes Verkehrsmittel Straßen und Stadtplanung. Dann kam die Massenmotorisierung, das Auto nahm den Platz des Rads ein und in der Planung des öffentlichen Raums spielte es kaum noch eine Rolle.
Heute jedoch ist das 200 Jahre alte Gefährt so jung wie noch nie: Das Gesundheits- und Umweltbewusstsein in der Bevölkerung ist groß, der Autoverkehr kommt an seine Grenzen, die Werbewirtschaft entdeckte das Fahrrad als Symbol für Jugendlichkeit, Freiheit und Individualität. Und das E-Bike schließt die Lücke zwischen Fahrrad und Pkw: So wurden zum Beispiel in Deutschland im Jahr 2014 8.522 E-Autos zugelassen und zugleich 480.000 Pedelecs verkauft.
Auch in Meran hat das Rad Zukunft: Das Fahrrad (Modal-Split 2012) hat einen Anteil von 18 Prozent am Gesamtverkehr. 26 Prozent der Meraner Bürger/innen gaben an, dass sie unter bestimmten Voraussetzungen durchaus öfter das Rad verwenden würden (Umfrage Projekt NaMoBu). Dabei beträgt die durchschnittliche Länge der innerstädtischen Wege zwei Kilometer. Für solch kurze Strecken ist das Fahrrad geradezu prädestiniert, erlaubt es doch die individuelle und schnelle Anfahrt direkt ans Ziel. Außerdem liegen die Monatsmittel-Temperaturen der letzten 30 Jahre im Schnitt nie unter dem Gefrierpunkt und an 300 Tagen im Jahr gibt es keinen oder nur sehr geringen Niederschlag.
Die Gemeinde Meran hat Ende 2016 einen Rad-Aktionsplan verabschiedet, der das Rad als Verkehrsmittel stärken soll. Neben baulichen Maßnahmen ist auch die Förderung der Radkultur vorgesehen. Die Teilnahme an der landesweiten Initiative “Südtirol radelt” ist einer der Bausteine. “Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Es fällt uns allen schwer, Routinen zu ändern. Dieser Wettbewerb ist daher auch eine Einladung sich während der warmen Jahreszeit ab- und zu aufs Rad zu setzen und dem Auto eine Pause zu gönnen”, so Stadträtin Madeleine Rohrer.
Wer vom 22. März bis 8. Oktober insgesamt mindestens 100 Kilometer mit dem Fahrrad – egal, ob auf dem Weg zur Arbeit oder in der Freizeit, egal ob mit dem Laufrad, dem Citybike oder E-Bike – zurückgelegt hat, kann beim Wettbewerb mitmachen und gewinnen. Die Preise werden Anfang Oktober unter den TeilnehmerInnen verlost.
2016 nahmen an der Initiative landesweit 3.000 BürgerInnen teil. Sie legten mit ihren Drahteseln 2,3 Millionen Kilometer zurück. Auch 209 MeranerInnen waren im Vorjahr mit von der Partie (doppelt so viel wie 2015), sie haben 211.878 km “erradelt”. Der älteste Teilnehmer, der 80-jährige Lando Pasquale, fuhr insgesamt 4.396 km. Anmelden können sich Interessierte im Web unter www.suedtirolradelt.bz.it.
Infos gibt es auch auf der Webseite www.greenmobility.bz.it und auf Facebook unter Südtirol radelt – L’Alto Adige pedala.
Öffentlicher Verkehr: Meran sagt Danke
Heute bedankte sich Meran bei all jenen, die anstelle ihres privaten Autos den öffentlichen Verkehr nutzen, um zur Arbeit oder in die Schule zu kommen. Am Meraner Bahnhof wurden daher in den Morgenstunden an alle ÖV-Nutzerinnen und -Nutzern ein kleines Geschenk und eine Postkarte überreicht.
Die Plattform heißt mobility.meran.eu. Auf einen Blick und in Echtzeit zeigt sie alle Möglichkeiten, sich umweltfreundlich in Meran zu bewegen: welche Fahrräder gerade verfügbar sind, wo das nächste Carsharing-Fahrzeug steht oder ob die angepeilte Ladestation frei ist. Die Website verrät auch, welche Spazierwege gleich in der Nähe starten und wann anschließend wo der nächste Bus nach Hause fährt. Die Plattform ist eine Initiative der Gemeinde Meran, der Kurverwaltung, des städtischen Verkehrsbetriebs SASA, der Meraner Marketinggesellschaft MGM, von IDM Südtirol, Car Sharing Südtirol und Alperia.
Diese Partner wollten jetzt, rund ein Jahr nachdem die Plattform mit einem multimodalen Angebot online ist – gemeinsam all jenen Danke sagen, die zu mehr Lebensqualität in Meran beitragen, weil sie Bus, Bahn, Rad oder ihre eigenen Füße benutzen. Dazu hat der junge Bozner Illustrator Hannes Pasqualini gemeinsam mit der Kommunikationsagentur für Nachhaltigkeit Helios eine Kurzgeschichte gezeichnet und auf drei Postkarten gedruckt. In Meran wurde heute Vormittag (21. März) bei der ersten von drei Dankeschön-Aktionen der erste Teil der Fortsetzungsgeschichte an alle Bus- und Bahnfahrenden am Hauptbahnhof verteilt. Dort werden pro Jahr mehr als 800.000 Fahrscheine entwertet.
„Die mit vielen Details gespickte Bildergeschichte, die auf den Postkarten erzählt wird, beginnt – so viel sei verraten – mit einer Busfahrt am Bahnhof“, so Ingrid Hofer, Präsidentin der Kurverwaltung. „Auf der Rückseite der Karte sind außerdem einige praktische Hinweise zu den Abendfahrten abgedruckt, die das Busfahren bequemer machen und den mit 12 Prozent geringen Anteil des ÖV wachsen lassen sollen“, so Petra Piffer, Geschäftsführerin der SASA.
„Indem wir gemeinsam Danke sagen, wollen wir jene darin bestärken, die heute schon täglich ein klimafreundliches Mobilitätsangebot nutzen und damit unsere Stadt lebenswerter machen, weil es durch ihr persönliches Verhalten weniger Stau, weniger Luftverschmutzung und mehr Platz auf den Straßen gibt“, so Madeleine Rohrer, Stadträtin für Mobilität.
„Eine umwelt- und verantwortungsbewusste Art der Fortbewegung ist für die Wirtschafts- und Tourismusstadt Meran sehr wichtig. Deshalb bewerben und unterstützen wir konkret Initiativen wie die Plattform mobility.meran.eu, die über neue Technologien zum Umstieg auf nachhaltige und ‚geteilte‘ Verkehrsmittel beitragen“, sagt Thomas Aichner, Präsident von IDM und Direktor der MGM.
Unterstützt wurde die Aktion auch vom Jugendbeirat der Gemeinde Meran und der Obstgenossenschaft VOG Meran. „Bei den folgenden Dankeschön-Aktionen im April und Mai werden wir uns bei Radfahrenden und FußgängerInnen bedanken“, kündigt Patrick Ohnewein, Koordinator der Arbeitsgruppe und Verantwortlicher IT & Automation bei IDM, an.
76 Prozent aller Wege, so wurde im Projekt der Bezirksgemeinschaft NaMoBu erhoben, beginnen und enden in Meran. Trotz urbaner Siedlungsstruktur werden Autos und Motorräder für rund 34 Prozent der Wege verwendet. Rund 52 Prozent der Befragten waren der Meinung, dass die Gemeinde vermehrt im Bereich „Nahverkehr“ tätig werden sollte. 46 Prozent aller Befragten antworteten, dass sie unter bestimmten Bedingungen Bus und Bahn öfter nutzen würden.