Von: luk
Bozen – Der Tag der Protestkundgebung in Sigmundskron jährt sich in dieser Woche zum 60. Mal. Die Landesregierung hat sich heue des historischen Datum erinnert.
“Magnagos ‘Los von Trient’ auf Schloss Sigmundskron war”, erklärte Landeshauptmann Arno Kompatscher heute bei der Pressekonferenz nach der Sitzung der Landesregierung, “das Aufbruchssignal in Richtung wahre Autonomie. Sigmundskorn war der Ausgangspunkt für faire Verhandlungen. Diese haben nach der Befassung der UNO mit der Südtirol-Frage 1960 und 1961 im Jahre 1972 zum zweiten Autonomiestatut und schließlich im Jahr 1992 zur Streitbeilegung geführt.”
In dieser Woche, und zwar am Freitag, 17. November, sind genau 60 Jahre seit der Protestkundgebung auf Schloss Sigmundskron vergangen. Etwa 35.000 Südtiroler versammelten sich damals auf der Schlossanlage und forderten mehr Rechte für die Südtiroler Minderheit in Italien und eine weiterreichende Autonomie für Südtirol. Auf der Grundlage des Gruber-Degasperi-Abkommens von 1946 hatte die Regierung in Rom 1948 zwar ein erstes Autonomiestatut erlassen, dieses galt aber für die Region “Trentino-Tiroler Etschland”, die deutschsprachigen Südtiroler bildeten in dieser Region eine klare Minderheit und fühlten sich als solche nicht genügend anerkannt und geschützt. Daher war das “Los von Trient!” auch die zentrale Botschaft der Veranstaltung. Der damalige SVP-Vorsitzende und spätere Landeshauptmann Südtirols, Silvius Magnago, war 1957 Hauptredner der Protestkundgebung, die eine neue, härtere Gangart in der Südtirolpolitik und ein Jahrzehnt starker Spannungen, großer Militärpräsenz, aber auch intensiver Verhandlungen einleitete.
Silvius Magnago sei es gelungen, auf einem richtigen und realistischen Weg voranzuschreiten, betonte Landeshauptmann Kompatscher. Die Protestkundgebung von Sigmundskron als Ausgangspunkt für die Südtirol-Autonomie sei “für die Landesregierung Auftrag, an der Weiterentwicklung der Autonomie zu arbeiten: entschieden, mutig und realistisch”.